ERC Consolidator Grant für Geowissenschaftler Daniel Herwartz
Prestigereiche Forschungsförderung für Arbeit über die Schwankungen der Meerestemperaturen der Erde verliehen / Bis zu 2 Millionen Euro über 5 Jahre
Dr. Daniel Herwartz vom Institut für Geologie und Mineralogie der Universität zu Köln ist mit dem begehrten Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) ausgezeichnet worden. Insgesamt erhält er über 5 Jahre bis zu 2 Millionen Euro an Forschungsgeldern. Mit den ERC Consolidator Grants werden exzellente Nachwuchswissenschaftler*innen ausgezeichnet. Herwartz untersucht mit seinem zur Förderung augewählten Projekt „The kinetic oxygen cycle in chemical sediments“ (KinO) vor allem Kalksteine, die sich im Meerwasser gebildet haben.
Forscher*innen können seit über 70 Jahren anhand der Isotopen-Zusammensetzung von Sauerstoff (16O und 18O) im Kalkstein die Meerwassertemperturen der Erdgeschichte rekonstruieren. Diese Methode funktioniert für bestimmte Proben aus der jüngeren Erdgeschichte gut. Entsprechende Temperaturrekonstruktionen für über 3 Milliarden alte Proben, deuten jedoch auf über 70°C heiße Ozeane hin und sind höchst umstritten. Herwartz kann anhand der zusätzlichen Messung des dritten Sauerstoff-Isotops 17O überprüfen, ob errechnete Temperturen verfälscht sind oder nicht. Im Rahmen des geförderten Projekts plant er, die Bildungsbedingungen der Kalksteine genauer zu erforschen, um die Temperaturrekonstruktion zu verbessern. „Das Projekt zielt darauf ab, Temperaturschwankungen, die in Zusammenhang mit Ereignissen von Massenaussterben stehen, zu überprüfen. So lässt sich besser verstehen, wie Ökosysteme auf natürliche und deutlich langsamere Klimaschwankungen als heute reagiert haben“, so Herwarzt.
Der Europäische Forschungsrat (ERC) ist die Förderorganisation der Europäischen Union. Jedes Jahr wählt der Rat Forschungsanträge von Wissenschaftler*innen aller Nationalitäten aus, deren Projekte in Europa durchgeführt werden sollen. ERC Consolidator Grants werden an Forschende sieben bis zwölf Jahre nach Abschluss ihrer Promotion vergeben. Die Forschung muss in einer öffentlichen oder privaten Forschungseinrichtung in einem EU-Mitgliedstaat oder assoziierten Land durchgeführt werden. Bereits im letzten Jahr hat Herwartz eine prestigeträchtige Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Heisenberg) erhalten. Hier verwendet Herwartz ebenfalls das Sauerstoff-Isotop 17O unter anderem, um den Phosphatkreislauf in Böden besser zu verstehen.
Inhaltlicher Kontakt:
Dr. Daniel Herwartz
Institut für Geologie und Mineralogie
+49 221 470 3240
d.herwartz@uni-koeln.de
Presse und Kommunikation:
Jan Voelkel
+49 221 470 2356
j.voelkel@verw.uni-koeln.de
Weitere Informationen:
https://geologie.uni-koeln.de/arbeitsgruppen/umweltisotopengeochemie/team/dr-daniel-herwartz
Presse und Kommunikation: Dr. Elisabeth Hoffmann +49 221 470-2202 e.hoffmann@verw.uni-koeln.de
V.i.S.d.P.: Dr. Elisabeth Hoffmann