Älteste NS-Gedenkstätte Hessens feiert Bestehen
Älteste NS-Gedenkstätte Hessens feiert Bestehen
Am Samstag kommender Woche, 7. September 2024, feiert die Gedenkstätte Breitenau mit einem öffentlichen Programm ihr 40-jähriges Bestehen. Sie ist die älteste NS-Gedenkstätte in Hessen. Am historischen Ort des Konzentrationslagers und späteren „Arbeitserziehungslagers“ (AEL) im nordhessischen Guxhagen leistet sie seit 1984 eine kontinuierliche Erinnerungsarbeit. Die Gedenkstätte ging aus einem Forschungsprojekt der Universität Kassel hervor.
Mit Stadtratsbeschluss der Stadt Kassel wurde die heutige Universität, damals Gesamthochschule (GHK), am 7. Mai 1979 mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit Kassels beauftragt. Die jungen Professoren Dietfrid Krause-Vilmar, Jörg Kammler und Wilhelm Frenz übernahmen die Projektleitung. Durch Gespräche mit Zeitzeugen stießen Krause-Vilmar und Reinhard Nolle im Jahr 1979 auf einen Aktenbestand im Keller der ehemaligen Arbeitsanstalt Breitenau. Erhaltene Aufnahmebücher, Verwaltungsakten und Fallakten dokumentierten die Nutzung der Anstalt auf dem Gelände um das ehemalige Benediktiner-Kloster Breitenau als frühes Konzentrationslager (1933/34) und später als AEL (1940 – 1945).
Professoren und Studierende, die sich zur „Projektgruppe Breitenau“ zusammenschlossen, gestalteten in der Folge eine Wanderausstellung unter dem Titel „Erinnern an Breitenau“. Mit maßgeblicher Unterstützung des Landeswohlfahrtsverbands Hessen, Eigentümer der Liegenschaft, wurde diese Ausstellung ab 1982 am historischen Ort gezeigt. Zwei Jahre später wurde die Gedenkstättenarbeit mit festem Personal und regelmäßigen Öffnungszeiten verstetigt.
Die Universität Kassel unterstützt die Gedenkstätte Breitenau bis heute auf vielfältige Weise. Die Gedenkstätte ist in den Forschungs- und Lehrbetrieb der Universität Kassel eingebunden. Eine enge Zusammenarbeit besteht zwischen der Professorin für Geschichtsdidaktik Dr. Christine Pflüger, sie vertritt die Universität im Beirat der Gedenkstätte, und dem Professor für Neuere und Neueste Geschichte Dr. Hubertus Büschel.
Das 40-jährige Bestehen der Gedenkstätte wird am 7. September mit einem öffentlichen Programm gefeiert. Auf einem Markt der Möglichkeiten stellten sich ab 15 Uhr Akteure aus dem Bereich historisch-politische Bildung vor, darunter die Gedenkstätten Hadamar, Trutzhain, Adlerwerke, das Evangelische Forum, das Mobile Beratungsteam Hessen, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Nordhessen, die Kopiloten e.V. und viele andere. Um 16 Uhr findet der offizielle Festakt statt. Ab 17.30 Uhr diskutieren Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar, Dr. Ann Katrin Düben (Leiterin der Gedenkstätte Breitenau) Dr. Gunnar Richter (ehemaliger Leiter), Judith Sucher (Gedenkstätte Hadamar) und Thomas Altmeyer (Geschichtsort Adlerwerke). Moderation: Cornelia Siebeck (Gedenkstättenreferat, Stiftung Topographie des Terrors Berlin).
7. September 2024
15 bis 19 Uhr
Gedenkstätte Breitenau
Brückenstraße 12
34302 Guxhagen
Weitere Informationen:
https://gedenkstaette-breitenau.de/
Kontakt:
Dr. Ann Katrin Düben
Gedenkstätte Breitenau
Leitung
https://gedenkstaette-breitenau.de/
------------------------------------ Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle der Universität Kassel:
Sebastian Mense Universität Kassel Stabsstelle Kommunikation und Marketing Tel.: +49 561 804-1961 E-Mail: presse@uni-kassel.de www.uni-kassel.de