Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um Bundespräsident Dr. Horst Köhler
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Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, der wenige Wochen vor seinem 82. Geburtstag am 1. Februar in Berlin verstarb.
Romani Rose: "„Horst Köhler war dem Zentralrat und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma persönlich verbunden. Es war für uns immer eine große Ehre, ihm zu begegnen. Der Bundespräsident a. D. hat immer deutlich gemacht, dass ihm die Anliegen der Minderheit sehr wichtig waren. So hatte er zugesagt, im Jahr 2025 die Schirmherrschaft für die Aktionswochen gegen Antiziganismus übernehmen zu wollen. Mit seiner ganzen Persönlichkeit hat er sich dafür eingesetzt, die Erinnerung an die Vergangenheit als Verantwortung für die Gegenwart anzuerkennen."
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, der wenige Wochen vor seinem 82. Geburtstag am 1. Februar in Berlin verstarb.
Romani Rose würdigte die Verdienste des Verstorbenen für die Minderheit der Sinti und Roma: „Horst Köhler war dem Zentralrat und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma persönlich verbunden. Es war für uns immer eine große Ehre, ihm zu begegnen, wie zuletzt bei der Verleihung des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma an den amerikanischen Architekten Daniel Libeskind.“
Köhler, der von 2004 bis zu seinem Rücktritt 2010 der neunte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland war, nahm besonders das Verhältnis zum afrikanischen Kontinent in den Blick, setzte sich aber auch für eine intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte während des Nationalsozialismus ein. Als Schirmherr beispielsweise des „Bürgerrats Klima“ und der „Aktion Deutschland hilft“ sowie Mitglied des „Forums für globale Ethik“ blieb Köhlers Stimme in zentralen politischen Themenfeldern präsent.
Der Bundespräsident a. D. hat immer deutlich gemacht, dass ihm die Anliegen der Minderheit sehr wichtig waren. So hatte er zugesagt, im Jahr 2025 die Schirmherrschaft für die Aktionswochen gegen Antiziganismus übernehmen zu wollen. Ebenfalls besuchte der damalige Bundespräsident gemeinsam mit Romani Rose während seiner Amtszeit die KZ Gedenkstätte Auschwitz Birkenau.
„Die Ächtung dieses speziellen Rassismus gegen unsere Minderheit war Horst Köhler ein persönliches Anliegen, wofür der Zentralrat ihm zu großem Dank verpflichtet ist. Mit seiner ganzen Persönlichkeit hat er sich dafür eingesetzt, die Erinnerung an die Vergangenheit als Verantwortung für die Gegenwart anzuerkennen. Wir teilten die Sorge um Demokratie und Rechtsstaat, denn auch Horst Köhler war der Meinung, dass sie sich nicht selbst garantieren, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern verteidigt werden müssen“, so Rose.
Der Vorsitzende des Zentralrats betonte abschließend: „Unsere Gedanken sind in dieser Zeit besonders bei seiner Frau Eva Luise und seiner Familie. Wir werden Horst Köhler ein ehrendes Andenken bewahren.“
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
www.zentralrat.sintiundroma.de zentralrat@sintiundroma.de Tel. 06221-981101