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Baumwollbäuerinnen und -bauern in Benin profitieren von biologischem Baumwollanbau

Baumwollbäuerinnen und -bauern in Benin profitieren von biologischem Baumwollanbau
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Hamburg, 09.12.2024. Mit einem Gesamtvolumen von über einer Million Euro hatte das über drei Jahre laufende Projekt „Growing Benin’s Organic Cotton Sector“ zum Ziel, Kleinbäuer*innen bei der Umstellung auf ökologischen Baumwollanbau gemäß des Cotton made in Africa Organic Standards zu unterstützen, auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide zu verzichten und den Bio-Baumwollsektor weiter auszubauen. Die Bilanz zum Projektende ist positiv: Die Baumwollbäuerinnen und -bauern konnten von höheren Einkommen profitieren. Aufgrund des Erfolges wird das Projekt nun in einer zweiten Phase fortgeführt. Umgesetzt wurde es von der Organisation Béninoise pour la Promotion de l'Agriculture Biologique (OBEPAB) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, dem Pesticide Action Network (PAN) UK, der Paul Reinhart AG und der Aid by Trade Foundation (AbTF).

Das Gemeinschaftsprojekt hat die Anzahl der Baumwollbäuer*innen, die auf den Anbau von Biobaumwolle umgestiegen sind, mit fast 9.000 Farmer*innen mehr als verdoppelt. Sie profitieren von den breit gefächerten Maßnahmen des Projekts. Es ermöglichte ihnen nicht nur den Wechsel von konventioneller Baumwollproduktion zu CmiA Organic, sondern trug auch dazu bei, ihre Einkommen in erheblichem Umfang zu verbessern. Binnen drei Jahren wurde die Produktion von CmiA Organic-verifizierter Bio-Baumwolle um 65 % gesteigert. Die Rentabilität der kleinbäuerlichen Betriebe erhöhte sich durchschnittlich um 9 %. Neben dem für die Bäuer*innen wichtigen Wissenstransfer zu landwirtschaftlichen Themen wie biologisches Schädlingsmanagement oder Saatgutvarietäten via Schulungen, Workshops und Veranstaltungen lag ein besonderes Augenmerk des Projekts darauf, die Stellung der Frauen zu stärken. So hatte sich am Ende des Projekts etwa der Anteil von Frauen, die in den Komitees der Kooperativen Führungspositionen innehatten, um 30 Prozent gesteigert.

„Der Aid by Trade Foundation liegen die Baumwollbäuerinnen und -bauern am Herzen. Sie erfolgreich bei der Umstellung auf biologischen Baumwollanbau dank der Arbeit von OBEPAB unterstützt zu haben und zukünftig weiter gemeinsam daran zu arbeiten, ist ein großer Erfolg des Projekts“, freut sich Alexandra Perschau, Head of Standards & Outreach der Stiftung und ergänzt, „Zudem profitieren die Baumwollproduzent*innen von einem erweiterten Marktzugang. Denn mit den Standards Cotton made in Africa (CmiA) und CmiA Organic ist die Aid by Trade Foundation auch ein wichtiger Partner für den globalen Textilhandel mit über 2.700 Partnern weltweit.“

Rund 30 Prozent der Baumwollproduktion Afrikas werden von CmiA und CmiA Organic verifiziert und sind international von bekannten Marken und Handelsunternehmen gefragt. Erst kürzlich meldete der renommierte Handelsriese Bestseller, eine Rekordabnahmemenge an organischer Baumwolle aus Afrika gemäß CmiA Organic Standard verzeichnet zu haben.

Benjamin Mohr, stellvertretender Leiter des Programms „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Lieferketten“ (AgriChains) bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) kommentiert: "Mit unserem Programm gestalten wir landwirtschaftliche Lieferketten grün, fair und inklusiv. Indem wir Unternehmen, Regierungen und die Zivilgesellschaft zusammenbringen, können wir globale Herausforderungen durch gemeinsames Handeln angehen. In Benin tun wir genau das - wir vernetzen und stärken die Akteure in der gesamten Baumwolllieferkette, vom Bauernhof bis zum Markt“, und fügt hinzu, „Wir konzentrieren uns auf den Bio-Baumwollsektor in Benin und seine Verbindungen zu den globalen Märkten, um letztlich die Widerstandsfähigkeit der Baumwollanbaugemeinschaften zu stärken." Marco Bänninger von Reinhart ergänzt: „Neben CmiA Organic-Baumwolle aus Tansania, die schon seit einigen Jahren fester Bestandteil der globalen Lieferkette ist, können wir nun mit CmiA Organic verifizierter Baumwolle aus Benin eine weitere Herkunft anbieten, die für ihre hervorragenden Qualitätseigenschaften bekannt ist.“ Rajan Bhopal, International Project Manager bei PAN UK, zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen: „Das Projekt verdeutlicht, welche Auswirkungen eine qualitativ hochwertige Unterstützung für Landwirt*innen auf die Lebensgrundlagen und die Widerstandsfähigkeit von Baumwollbäuer*innen hat. Durch die Einführung agroökologischer Praktiken und lokal produzierter Bio-Inputs bauen Bio-Bauern in Benin gesunde Pflanzen zu deutlich niedrigeren Kosten an, was zu einem erheblich verbesserten Einkommen, besserer Gesundheit und gesünderen Böden führt.“

Bei der jüngsten Besichtigung des neu etablierten Textilproduktionszentrums in Benin und eines anschließenden Besuchs in den Anbaugebieten von CmiA Organic-Baumwolle konnte sich eine Delegation von AbTF, GIZ, International Cotton Advisory Committee (ICAC), und der African Cotton Foundation (ACF) von der Dynamik auf dem beninischen Textilsektor und der wachsenden Bedeutung der Bio-Baumwollproduktion überzeugen. „Wir haben Landwirt*innen getroffen, die motiviert und engagiert sind, qualitativ hochwertige Bio-Baumwolle anzubauen, die gut für die Umwelt und die Gesundheit ihrer Familien ist“, sagt Alessandra Fiedler, die die Umsetzung des Projekts in Benin seitens der GIZ mitverantwortet. „Es sind alle Voraussetzungen gegeben, um die ökologische Produktion auszuweiten und Benin als Zielland nicht nur für die Beschaffung von Bio-Baumwolle, sondern auch für deren Verarbeitung zu etablieren. Wir freuen uns deshalb darüber, eine neue Phase der Zusammenarbeit mit OBEPAB, Reinhart, AbTF, PAN UK und SODECO zu starten.“

Mit freundlichen Grüßen,
 
Holger Diedrich
Pressekontakt
Aid by Trade Foundation | Gurlittstraße 14 | 20099 Hamburg | Deutschland
 
MAIL  holger.diedrich@abt-foundation.org
 Aid by Trade Foundation

Über die Aid by Trade Foundation:

Die Aid by Trade Foundation (AbTF) wurde 2005 gegründet und ist heute eine international renommierte und agierende Non-Profit-Organisation für nachhaltige Rohstoffe. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Tieren sowie zum Schutz der Umwelt. Mit Cotton made in Africa® (CmiA) sowie Cotton made in Africa Organic (CmiA Organic) für nachhaltig produzierte Baumwolle aus Afrika, Regenerative Cotton Standard (RCS) und The Good Cashmere Standard (GCS) setzt die Stiftung ihre Ziele in die Tat um. Erfahren Sie mehr auf: aidbytrade.org.

Über die Organisation Béninoise pour la Promotion de l'Agriculture Biologique (OBEPAB):

OBEPAB ist eine 1997 gegründete beninische NGO, die Bäuerinnen und Bauern Schulungen und technische Unterstützung zu ökologischen Produktionsmethoden, Zertifizierung und Vermarktung anbietet. Sie fördert resiliente und vielfältige kleinbäuerliche Anbausysteme und Gemeinschaftsinitiativen, die Frauen und Männern in den Baumwollanbaugebieten des ländlichen Benin zugutekommen.

Über die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern. Das GIZ Programm “Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten” (GV AgriChains) ist Teil der BMZ-Sonderinitiative Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme (AGER).

Über die Paul Reinhart AG: 
Das 1788 gegründete Schweizer Familienunternehmen ist der älteste und einer der global führenden Baumwollhändler. Das Unternehmen verfügt über umfangreiche Erfahrungen in Westafrika, u. a. in Benin, und über besondere Expertise im Bereich Bio-Baumwolle und im Einkauf von Baumwolle in Ländern mit kleinbäuerlichen Strukturen.