Alle Storys
Folgen
Keine Story von dpa-Faktencheck mehr verpassen.

dpa-Faktencheck

Unternehmens-Datenbank führt auch staatliche Einrichtungen auf

Berlin (ots)

Auf Facebook machen mehrere User auf die Registrierung von Dienststellen der Bundesrepublik Deutschland in der globalen Unternehmens-Datenbank aufmerksam. Sie sehen darin einen Beweis dafür, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Unternehmen sei. (http://dpaq.de/2NqBs)

BEWERTUNG: Eine Identifikationsnummer kann jeder kommerziellen, gemeinnützigen oder öffentlichen Entität zugewiesen werden. Somit werden auch staatliche Einrichtungen im Unternehmensregister erfasst, ohne selbst eine Firma zu sein.

FAKTEN: In der Weltwirtschaft werden Identifikationsnummern für Unternehmen vergeben, um sie global auffindbar zu machen.

Die Betreiber des UPIK-Projekts (Unique Partner Identification Key) schreiben auf ihrer Webseite (http://dpaq.de/Nuhja), dass neben Unternehmensbereichen und Gewerbetreibenden auch öffentliche Einrichtungen berechtigt seien, sich registrieren zu lassen. Zu den öffentlichen Identitäten zählen demnach «z.B. Zweigstellen, Agenturen, Ministerien, Militäreinrichtungen, usw».

Die Vergabe eines solchen neunstelligen Zahlenschlüssels ist also kein Beweis, dass die Bundesrepublik Deutschland eine Firma ist. Wer auf der Seite «www.upik.de» im Suchfeld bei Name «Bundesrepublik Deutschland» und bei Land «Deutschland» eingibt, erhält eine lange Trefferliste. Aufgeführt sind unter anderem das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, das Familienministerium oder das Ministerium für Umwelt.

In der Rubrik «Tätigkeit (SIC)» ist den Ministerien eine mit einer «9» beginnende Kennzahl zugeordnet. Das Klassifikationsschema SIC (Standard Industrial Classification) vergibt die Kennzahlen von 9100 bis 9729 für Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung.

Auch der Deutsche Bundestag ist als Wirtschaftsteilnehmer in der Datenbank zu finden, mitsamt Adresse und Telefonnummer. Als «Hauptverantwortlicher» ist dort Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgeführt.

   ---

Links:

Beitrag: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10214566746513383&set=a.1103627761901 (archiviert: http://dpaq.de/2NqBs)

Betreiberseite UPIK.de: https://www.upik.de/faq.html

Suche auf UPIK.de: https://www.upik.de/upik_suche.cgi

   ---

Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com

© dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH. Die vorstehenden Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Nutzung von Texten, Grafiken und Bildern ohne vertragliche Vereinbarung oder sonstige ausdrückliche Zustimmung der dpa ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung und öffentliche Wiedergabe sowie Speicherung, Bearbeitung oder Veränderung. Alle Rechte bleiben vorbehalten.

Weitere Storys: dpa-Faktencheck
Weitere Storys: dpa-Faktencheck
  • 22.11.2019 – 16:02

    5G-Einführung: Keine Todesopfer zu erwarten

    Berlin (ots) - «Tod und Verderben» komme über uns, wenn der neue Mobilfunkstandard 5G flächendeckend in Betrieb gehe. Vor solchen dramatischen Szenarien warnen Beiträge in sozialen Netzwerken (http://dpaq.de/EJk3x). BEWERTUNG: Weder Tod noch Verderben sind nach Einführung von 5G zu erwarten. Es gibt aber sich widersprechende Studienergebnisse - manche behaupten, die Strahlung sei krebserregend. Anderen Forschern ...

  • 21.11.2019 – 12:58

    Der angebliche Brief von Otto Schily ist eine Fälschung

    Berlin (ots) - Der damalige Bundesinnenminister Otto Schily soll in einem Schreiben aus dem Jahr 2004 die Bundesrepublik für «völkerrechtlich de jure erloschen» erklärt haben. Das jedenfalls ist der Inhalt eines Briefes, der seit Jahren online kursiert. (https://perma.cc/YRE9-VC52) BEWERTUNG: Der Brief ist eine Fälschung. FAKTEN: Der Sozialdemokrat Otto Schily war von 1998 bis 2005 Innenminister in der ...

  • 21.11.2019 – 12:27

    Bilder in falschen Kontext gestellt

    Berlin (ots) - In sozialen Medien werden mehrere Bilder verbreitet, die angeblich «Praktiken linker Journalisten» aufdecken sollen. Die Fotos seien manipuliert worden, indem nur bestimmte Ausschnitte verbreitet oder Szenen gestellt worden seien (http://dpaq.de/vYeDn). BEWERTUNG: Um den Manipulationsvorwurf zu belegen, wurden Bilder aus dem Zusammenhang gerissen. Es gibt keinen Beleg dafür, dass die Fotos in dieser oder ...