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Reinhard Bütikofer sieht keine Senkung der Ökosteuer
Die Grünen-Politiker äußern sich im Interview mit den NRW-Lokalradios

Oberhausen (ots)

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in NRW
besuchten Grünen-Chef Reinhard Bütikofer und NRW-Spitzenkandidatin
Bärbel Höhn heute das Funkhaus von radio NRW in Oberhausen. Im
Interview für die NRW-Lokalradios beantworteten sie die Fragen zu
folgenden Themen:
Die aktuellen Umfragen bescheinigen Rot-Grün, dass sich der
Abstand zu CDU und FDP verringert. Haben die Grünen Ihre Wähler
ausreichend mobilisiert?
Bütikofer: "Auch noch nicht ausreichend... Ich glaube, dass sich
das immer auf den allerletzten Metern entscheidet... Man muss hier
alles tun bis zum letzten Tag, um den Wählerinnen und Wählern
deutlich zu machen: Es geht hier um eine Richtungsentscheidung. Es
geht hier um die Frage, ob mit Rot-Grün weiterhin ein Kurs
eingeschlagen wird, der die notwendige wirtschafts-, arbeitsmarkt-
und sozial-politische Modernisierung verbindet mit dem Festhalten am
Maßstab der Gerechtigkeit. Oder ob wir es zulassen, dass die FDP
zusammen mit der CDU sich Stück für Stück von der sozialen
Marktwirtschaft verabschiedet."
Jürgen Rüttgers ist für Reinhard Bütikofer jedenfalls nicht der
richtige Mann an der Spitze von NRW: "Der blasse Rüttgers hat ja gar
nichts zu sagen de facto, der wird ja versteckt, damit die Wähler
nicht merken, wie wenig er zu sagen hat", so Bütikofer.
Deutschland und NRW stehen vor schwierigen Zeiten, räumt Bütikofer
ein: "Reformen sind nicht gleich Reformen. Reformen à la Rot-Grün
sind zwar bitter in vielen Dingen, wir müssen den Menschen einiges
zumuten. Aber die Perspektive ist, durch die Reformen zu mehr
Gerechtigkeit zu kommen und den Sozialstaat zu erneuern, und nicht -
wie bei der Opposition - ihn Stück für Stück einzureißen", so
Bütikofer.
Heute musste der Wähler lesen, dass es wieder ordentlich kracht
zwischen der SPD und den Grünen in NRW. Die Grüne-Bundesvorsitzende,
Claudia Roth, hatte der SPD vorgeworfen, die Wähler nicht genug zu
mobilisieren. Darauf hatte der nordrhein-westfälische SPD-Chef
Schartau Frau Roth beschimpft. Dieses wiederum nimmt
Grünen-Fraktionsvize Rainer Priggen in Düsseldorf zum Anlass, Herrn
Schartau als "politisches Trauerspiel" zu bezeichnen. Ist das nicht
ein denkbar schlechter Zeitpunkt für derartige Streitigkeiten so kurz
vor der Wahl?
Bütikofer: "Ich glaube nicht, dass man das zu hoch bewerten
sollte.... Im Vordergrund steht das Ziel, dass wir stark werden
wollen, deswegen konzentrieren wir uns auf unsere Argumente und
darauf, dass wir mit der SPD zusammen weiterregieren wollen. Und da
ist - Herr Schartau hin oder her - die Basis tragfähig."
Die ständig steigenden Benzinpreise gefährden u.a. auch das
Wirtschaftswachstum. Ist es nicht an der Zeit, über eine Senkung der
Ökosteuer nachzudenken?
Bütikofer: "Im Gegenteil, das ist einer der Punkte, an dem man
sehen kann, wie wichtig es ist, sich auf die ökologischen Argumente
der Grünen einzulassen. Wir haben von Anfang an gesagt, dass der
Ölpreis nicht auf Dauer so niedrig bleiben wird. Lasst uns gemeinsam
einen Weg finden, die gefährlichen wirtschafts-politischen
Konsequenzen eines drastisch steigenden Ölpreises abzufangen, indem
wir uns auf mehr Energieeffizienz einstellen. Dazu trägt die
Ökosteuer bei." Bütikofer möchte "die Abhängigkeit vom Öl reduzieren
- deshalb weg vom Öl", so der Grünen-Chef.
Das  ganze Interview mit Reinhard Bütikofer und Bärbel Höhn wird
morgen, Sonntag, 15. Mai 2005, in der Sendung "Infothek" zwischen
12.00 und 13.00 Uhr bei den NRW-Lokalradios ausgestrahlt.

Pressekontakt:

Ina Pfuhler
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
radio NRW GmbH
Telefon: 02 08 / 85 87-133
Email: i.pfuhler@radionrw.de

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