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Joschka Fischer und Bärbel Höhn im Interview mit den NRW-Lokalradios

Oberhausen (ots)

Die Spitzenpolitiker aller
Bundestagsparteien stehen in diesen Tagen den Hörern der
NRW-Lokalradios Rede und Antwort zu ihren Wahlprogrammen und ihren
Plänen für die zukünftige Politik in Deutschland.
Drei Wochen vor der Bundestagswahl besuchten heute
Bundesaußenminister Joschka Fischer und Bärbel Höhn,
Grünen-Spitzenkandidatin für Nordrhein-Westfalen, das Funkhaus von
radio NRW. In einem Interview für die NRW-Lokalradios beantworteten
beide zahlreiche Fragen u.a. zum Verhältnis zur SPD und den
Einheitssteuerplänen der CDU.
Joschka Fischer: "Ich halte nichts von - und sage das in jeder
Wahlrede auch - irgendwelchen Koalitionsspekulationen. Ich mach mir
da keine Gedanken über andere an dem Punkt. Die Entscheidung wird:
Wer wird Kanzler? Und nachdem Herr Westerwelle ja diesmal nicht mehr
Kanzler werden will, sind es nur zwei, die es werden wollen, nämlich
Gerhard Schröder und Angela Merkel. Und von Angela Merkel bin ich der
Meinung, sie sollte nie Kanzlerin werden. Also das wird ganz
entscheidend vom Abschneiden meiner Partei abhängen."
Nach ihrer Äußerung zu einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt von
Schröder und Fischer gefragt, antwortete Bärbel Höhn: "Ich finde das
schon grundsätzlich gut. Was ich nicht gut finde, ist, dass alle zwei
Tage auch wichtige Leute der SPD rumrennen und sagen 'Wir stehen
jetzt für eine große Koalition'. Da müssen sie sich schon
entscheiden, was sie wollen.... Was mich auch ein Stück dabei ärgert,
ist, dass genau diejenigen, die für die Umsetzung von Hartz IV und
die Arbeits- und Wirtschaftsreformen zuständig sind - und dabei auch
eine Menge Fehler gemacht haben und deshalb auch einen großen Teil
dessen, was heute als Kritik auf dem Tisch liegt, auch ein Stück mit
zu verantworten haben - dass das die ersten waren, die nach einer
großen Koalition geschrieen haben."
Zu den Einheitssteuerplänen der CDU äußerte sich Fischer wie
folgt: "Andere wollen den Sozialstaat beseitigen. Das
Gesundheitssystem, die Kopfpauschale von Frau Merkel ist der Einstieg
dazu und Herr Kirchhofs Vorstellung der 25 %igen Einheitssteuer
bedeutet letztendlich das Verschwinden von Verteilungsgerechtigkeit.
Und das ist der Kern des Sozialstaates wie wir ihn kennen und wie
auch die Union über die Jahrzehnte hinweg diesen Sozialstaat
ausgebaut hat."
Höhn hierzu: "Ein einfaches Steuersystem finde ich auch gut.....
Aber ist das denn auch gerecht? Und da muss man natürlich sagen: Ein
Steuersatz von 25 %, wo jeder dasselbe zahlen muss, ist absolut
ungerecht..... Und interessant ist ja auch, dass jetzt schon die
Landesfürsten das auch massiv kritisiert haben von der CDU. Dass also
Kirchhof auch mit seinen Konzepten auf gar keine Mehrheit stößt."
Das ausführliche Interview mit Joschka Fischer können die Hörer
der NRW-Lokalradios in der morgigen Infothek-Spezial mit Marc Weiss
von 12.00 bis 13.00 Uhr miterleben.

Pressekontakt:

Annette Schmiedel
Leiterin Unternehmenskommunikation
radio NRW GmbH
Telefon: 02 08 / 85 87-115
Email: an.schmiedel@radionrw.de

Original-Content von: radio NRW GmbH, übermittelt durch news aktuell

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