Bundeskanzler Gerhard Schröder besucht die NRW-Lokalradios
Oberhausen (ots)
Neun Tage vor der Bundestagswahl wird es richtig spannend: Das neueste ZDF-Politbarometer von heute bescheinigt der SPD einen Anstieg um vier Prozent auf aktuell 38 % bei der politischen Stimmungslage. Das noch Anfang dieser Woche von Bundeskanzler Gerhard Schröder avisierte Ziel, 38 Prozent bei der Bundestagswahl zu holen, scheint nach den neuesten Umfragewerten realistisch. Vielleicht ist aber auch noch mehr drin.
Bei seinem heutigen Besuch bei den NRW-Lokalradios im Interview mit Moderatorin Susan Schwarzbach zeigte sich Gerhard Schröder kämpferisch und optimistisch. Nachfolgend erhalten Sie Auszüge aus dem Interview:
Susan Schwarzbach: Das heute veröffentlichte ZDF-Politbarometer weist derzeit 38 Prozent bei der politischen Stimmungslage für die SPD aus. Wie sehr freuen Sie sich darüber? Gibt das Aufwind für die letzte Wahlkampfwoche?
Gerhard Schröder: "Natürlich freut man sich über solch eine Unterstützung. Aber ich sage es noch einmal, ich habe zuviel erlebt in den letzten Monaten: Dass Meinungsmacher sagen, wir bestimmen, wie es ausgeht. Und ich plädiere dafür, dass weder die Meinungsforscher noch die sogenannten Meinungsmacher, sondern die Wählerinnen und Wähler entscheiden, wie es ausgeht. Und mein Eindruck ist, dass da was in Bewegung gekommen ist. Ich spüre es auch in den Veranstaltungen, in den Großveranstaltungen, und das freut mich natürlich. So etwas gibt immer ein bisschen Unterstützung."
Susan Schwarzbach: Sie hatten Anfang der Woche 38 Prozent als Wahlziel ausgerufen. Jetzt ist das ja schon deutlich in Sicht. Sagen Sie: "Das packen wir, jetzt gehen wir auch über die 40 Prozent" oder sind Sie diesbezüglich noch eher vorsichtig?
Gerhard Schröder: "Ich habe nicht Wahlziel 38 Prozent gesagt. Als wir noch bei 34 Prozent in den Umfragen waren, habe ich gesagt, wenn wir noch vier Prozent gewinnen und die anderen vier Prozent verlieren, dann sind wir schon mal gleich. Und dann brauche ich nur noch ein halbes Prozent, um stärkste Partei zu werden. Das Ziel, das ich verfolge ist, die SPD wieder zur stärksten Partei zu machen, um einen Regierungsauftrag zu erhalten."
Susan Schwarzbach: "Herr Bundeskanzler, Sie kennen die neuesten Entwicklungen in Dresden. Bei der Bundestagswahl 2002 war es zwischen SPD und CDU sehr knapp - etwas 6.000 Stimmen Unterschied. Wenn es dieses Mal genauso knapp wird und der Wahlbezirk 160 das Zünglein an der Waage ist, sehen wir Sie dann am 19. September in Dresden?
Gerhard Schröder: "Nein, sicher nicht, denn man muss ja das Gesamtergebnis sehen. Die 6.000 oder 8.000 Stimmen waren die Differenz, was die Stärke angeht zwischen CDU und SPD. Dazu kamen ja bei den Mandaten die sogenannten Überhang-Mandate. Der Abstand war also größer im Deutschen Bundestag.... Ich finde, diese Frage, was da zu geschehen hat, müssen die Juristen beurteilen. Das ist kein Thema öffentlicher Aufregung. Wir werden am 18. September die Wahlen haben. Die werden entschieden von den Wählerinnen und Wählern. Und wenn es einen tragischen Tod dort gegeben hat und da jemand neu aufgestellt werden muss, dann muss das nach Recht und Gesetz abgewickelt werden. Aber Einfluss auf die Menschen in den anderen Städten, Gemeinden und Landkreisen hat das sicher nicht."
Susan Schwarzbach: Glauben Sie, die Wahl ist schon vor den Stimmabgaben im Wahlbezirk 160 entschieden?
Gerhard Schröder: "Ich glaube schon."
Das ganze Interview mit Bundeskanzler Gerhard Schröder hören Sie morgen, Samstag, 10. September 2005 zwischen 12.00 und 13.00 Uhr in der Sendung "Infothek-Spezial zur Bundestagswahl" bei den NRW-Lokalradios.
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