"Positive Begegnungen": Strafbarkeit der HIV-Übertragung ist Diskriminierung
Berlin (ots)
In Kassel sind heute die Positiven Begegnungen zu Ende gegangen, Europas größte HIV-Selbsthilfekonferenz. Die Veranstaltung hat in den letzten vier Tagen ein kraftvolles Zeichen gegen Diskriminierung von Menschen mit HV gesetzt.
Am Freitag demonstrierten mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Motto "Selbstbewusst positiv!" als Teil des Kasseler Christopher Street Days gegen Ausgrenzung, Benachteiligung und Schuldzuweisungen.
Bei der Abschlussveranstaltung betonten mehrere Redner, dass auch die Strafbarkeit der HIV-Übertragung eine schwere Diskriminierung darstellt, die viel Schaden anrichtet. Das Thema Kriminalisierung von Menschen mit HIV war ein Schwerpunkt der Konferenz.
Dazu sagt Carsten Schatz vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:
"Das Strafrecht bürdet Menschen mit HIV die alleinige Verantwortung auf. Das widerspricht der wichtigsten Botschaft der Prävention, dass jeder selbst für seinen Schutz sorgen muss. Wie jede Form der Diskriminierung macht die Strafbarkeit Angst und schreckt Menschen vom HIV-Test ab. Das fügt ihrer Gesundheit erheblichen Schaden zu und trägt zur Weitergabe von HIV bei."
Schatz' Fazit der Konferenz: "Wer wirklich etwas gegen HIV tun möchte, muss Diskriminierung abbauen. "
Schwerpunkt der Selbsthilfearbeit
Bei den Positiven Begegnungen wurden auch die Schwerpunktthemen der Selbsthilfe-Arbeit für die nächsten zwei Jahre gewählt, die in so genannten Themenwerkstätten organisiert sind. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich bis zu den Positiven Begegnungen 2016 ebenfalls mit dem Thema Kriminalisierung, außerdem mit dem Abbau von Diskriminierung im Gesundheitswesen, HIV und Psyche, Diversity in der Selbsthilfe und mit der politischen Dimension der Selbsthilfe-Arbeit.
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