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"Die Pandemie hat Eltern aktiviert - die Politik verspielt eine Chance, wenn sie daran nicht anknüpft"

"Die Pandemie hat Eltern aktiviert - die Politik verspielt eine Chance, wenn sie daran nicht anknüpft"
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Wie wichtig es ist, Eltern mehr Mitwirkungsrechte an Kita und Schulen einzuräumen, werde nicht erst seit der Corona-Pandemie, aber jetzt mit Wucht deutlich, erklärte Professorin Dr. Heike Wiemert von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) in einer Stellungnahme im NRW-Landtag am 10. Dezember 2020.

Köln, 10. Dezember 2020 - "Eltern werden nicht nur für das Wohl ihrer Kinder, sondern auch für deren Bildungserfolg in die Verantwortung genommen. Deshalb ist es nur folgerichtig, die Elternmitwirkung in der Kindertagespflege, in Kitas und Schulen gesetzlich zu verankern", sagte Professorin Dr. Heike Wiemert von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) in einer Anhörung des Ausschusses für Familie, Kinder und Jugend im NRW-Landtag am 10. Dezember 2020. Mit ihrer Stellungnahme unterstützte sie die Forderung der SPD-Fraktion, eine Kommission zu bilden, die Vorschläge zur Umsetzung einer stärkeren Elternmitwirkung erarbeitet.

Wiemert betonte, dass nicht erst seit der Corona-Pandemie, aber jetzt mit Wucht deutlich werde, wie wichtig Elternmitwirkung, Beteiligung und Mitbestimmung in den Bildungseinrichtungen sei: Eltern sehen ihre Perspektive nur bedingt als Bestandteil bundes- und landespolitischer Anstrengungen, sondern packen mit an, erarbeiten gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften Wechselmodelle für die Betreuung und den Unterricht oder organisieren Corona-Schnelltests, um Quarantäne-Situationen zu vermeiden. "Die Pandemie hat zahlreiche Eltern aktiviert", sagte Wiemert, "die Politik verspielt eine Chance, wenn sie daran nicht anknüpft."

Die Professorin für Soziale Arbeit sprach sich dafür aus, gezielt Mütter und Väter an Grund-, Haupt- und Förderschulen für Elternmitwirkung zu erreichen. Zudem stehen Familien, bei denen beide Elternteile zugewandert sind und wenig Erfahrung mit dem deutschen Bildungssystem haben, aber auch Eltern von Kindern mit Behinderung oft vor hohen Zugangsbarrieren. "Damit ist in den Blick zu nehmen, welche Barrieren von den Institutionen und Fachkräften ausgehen", sagte Wiemert. Ein geeigneter Weg, um ein besseres gegenseitiges Verständnis für die Interessen der Eltern und der Lehrkräfte und Schulträger zu erreichen, könnten gemeinsame Fort- und Weiterbildungen zum Thema Partizipation sein.

Die Förderung der Elternmitwirkung wird mit erheblichen Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte, aber auch mit intensiver Überzeugungsarbeit durch die Entscheidungsträger_innen einhergehen: "Die Bildung einer Kommission, die sich des Themas annimmt und die Akteur_innen einbindet, ist ein wichtiger und richtiger Schritt, diesen Prozess anzuschieben", fasste Wiemert zusammen und regte an, auch Kinder und Jugendliche zu Wort kommen zu lassen, "denn sie und nicht ihre Eltern durchleben dort einen erheblichen Teil der Kindheit und Jugend".

Prof.'in Dr. Heike Wiemert ist Dekanin des Fachbereichs Sozialwesen an der KatHO NRW in Köln und lehrt Theorien, Konzepte und Methoden der Sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Kindheit, Jugend und Familie und ist Mitglied im Institut für Forschung und Transfer in Kindheit und Familie (foki) .

Weitere Informationen zur Stellungnahme:

Prof.'in Dr. Heike Wiemert

Tel: 0221 7757-220

E-Mail: h.wiemert@katho-nrw.de

Pressekontakt:

Katja Brittig

Tel: 0221 7757-508

E-Mail: k.brittig@katho-nrw.de

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) ist mit über 5.100 Studierenden Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Träger der 1971 gegründeten Hochschule sind die fünf (Erz-)Bistümer in NRW, refinanziert wird sie zum überwiegenden Teil vom Land. 121 hauptamtlich Lehrende und 246 Lehrbeauftragte unterrichten und forschen in Aachen, Köln, Münster und Paderborn in den Arbeitsgebieten Soziales, Gesundheit und Religionspädagogik. Deutschlandweit ist sie mit ca. 2.500 Studienplätzen die größte Anbieterin für den Studiengang Soziale Arbeit. Die KatHO NRW ist renommiert in der Forschung von Pflege und Versorgung, Soziale Innovation, Sucht und Suchtprävention, Gesundheit und Soziale Psychiatrie, Gender und Transkulturalität, Bildung und Diversity, Alter und Behinderung, Inklusion und Teilhabe, Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit sowie pastorale Praxisforschung. Die KatHO NRW kooperiert mit internationalen Universitäten und Praxiseinrichtungen in 36 Ländern.  
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