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McKinsey & Company

Flexible Arbeitsmodelle fördern Frauen-Karrieren
Neue McKinsey-Studie untersucht Aufstiegschancen weiblicher Führungskräfte - Deutschland nur Mittelmaß in Europa -Auch Männer müssen umdenken

Berlin (ots)

Starre Arbeitsmodelle über das gesamte Berufsleben
hinweg und der damit verbundene geringe Anteil von Frauen an der 
Gesamtarbeitszeit sind Hauptgrund für die niedrige Zahl weiblicher 
Führungskräfte in Deutschland. Umgekehrt: Je größer der Anteil von 
Frauen an der Gesamtarbeitszeit, desto besser sind ihre beruflichen 
Aufstiegschancen. Das belegt eine aktuelle Studie der 
Unternehmensberatung McKinsey & Company. Sie beruht auf Analysen aus 
23 Ländern in Europa. In der Rangfolge der Nationen mit den besten 
Karriereaussichten für Frauen liegt Deutschland im Mittelfeld. An der
Spitze stehen Finnland, Schweden und Norwegen. Schlusslichter sind 
Spanien, Italien und Luxemburg. Die Untersuchung hat McKinsey am 
Freitag beim 13. Global Summit of Women in Berlin vorgestellt. Die 
Konferenz mit mehr als 900 weiblichen Führungskräften aus Politik und
Wirtschaft aus 90 Ländern findet vom 14. bis 16. Juni 2007 erstmals 
in Deutschland statt. Im Mittelpunkt der McKinsey-Analyse stehen die 
ökonomische Situation von Frauen in Europa und die Frage, wie sich 
die Zahl von Frauen in Führungspositionen erhöhen lässt.
Der Begriff der Gesamtarbeitszeit umfasst nach McKinsey die Summe 
der von der Bevölkerung insgesamt geleisteten Arbeitsstunden über 
einen bestimmten Zeitraum. "Die Studie belegt erstmals den 
Zusammenhang zwischen dem Anteil von Frauen an dieser 
Gesamtarbeitszeit und der Anzahl von Frauen in Führungspositionen", 
sagt McKinsey-Direktorin Claudia Funke, Co-Autorin der Untersuchung. 
In Deutschland beträgt der Anteil von Frauen an der Gesamtarbeitszeit
38 Prozent, in Finnland 46 Prozent, in Schweden 44 Prozent und in 
Norwegen 43 Prozent, wo jeder dritte Topmanagementposten von einer 
Frau besetzt wird - der Spitzenwert in den von McKinsey untersuchten 
Ländern. Deutschland kommt auf einen mittleren Rang mit 11 Prozent 
Frauenanteil. Dagegen ist in Italien nur jede dreißigste 
Top-Führungsposition mit einer Frau besetzt. Dort beträgt deren 
Anteil an der Gesamtarbeitszeit entsprechend nur 33 Prozent.
Flexible Arbeitsmodelle auch für Männer
Drei Gründe sind der McKinsey-Untersuchung zufolge ausschlaggebend
für den geringen Anteil von Frauen an der Gesamtarbeitszeit: Erstens 
behindern fehlende flexible Arbeitsmodelle Frauen-Karrieren. 
"Flexibilität wird häufig als Teilzeitarbeit missverstanden", sagt 
Katrin Suder, Partnerin bei McKinsey und Co-Autorin der Studie. "Dazu
zählen aber auch unterschiedliche Aufgaben und 
Verantwortungsbereiche, variierende Einsatzorte oder  
unproblematische Wiedereinstiegsmodelle nach der Elternzeit." Egal ob
Mann oder Frau - künftig sollten Auszeiten für Kinderbetreuung und 
Phasen von Teilzeitarbeit für alle Erwerbstätigen selbstverständlich 
möglich, aber nicht von Dauer sein. Dies komme einer Revolution auf 
dem gesamten Arbeitsmarkt gleich, sei aber ein zentraler Aspekt bei 
dem Bemühen, den Anteil weiblicher Führungskräfte langfristig 
deutlich zu erhöhen, so Suder.
Zweitens erschwert das Fehlen von Angeboten an guter und 
gesicherter Kinderbetreuung den Aufstieg weiblicher Führungskräfte. 
"Weil es zu wenig Kita-Plätze gibt, verzichten wir auf das Potenzial 
vieler hochqualifizierter Frauen", sagt McKinsey-Direktorin Claudia 
Funke. Dabei könnten gerade sie zu einem erheblichen Teil dazu 
beitragen, den dramatisch steigenden Bedarf an Fach- und 
Führungskräften in Europa auszugleichen. Allein in Deutschland werde 
sich bis 2020 die Nachfrage nach Fachhochschul- und 
Hochschulabsolventen um zwei Millionen erhöhen. Dies entspricht einem
Anstieg von 30 Prozent.
Talentmanagement ist Chefsache
Drittens unternimmt die Wirtschaft nach Ansicht von McKinsey immer
noch zu geringe Anstrengungen, weibliche Talente zu gewinnen und 
systematisch zu entwickeln. "Talentmanagement von Frauen muss 
Chefsache sein", sagt Funke. "Der Vorstand selbst sollte für sein 
Unternehmen konkrete Ziele etwa bei der Erhöhung des Frauenanteils 
bei Einstellungen anstreben." Als Maßstab dabei gelte der so genannte
Fair Share, also der jeweilige Anteil von Hochschulabsolventinnen aus
den für eine Branche relevanten Studienfächern. Quantitative Ziele 
seien auch für die Entwicklung der bereits beschäftigten 
Mitarbeiterinnen notwendig. Transparenz über aktuelle Zahlen könne 
gezielt zur Förderung des Kulturwandels im eigenen Unternehmen 
eingesetzt werden. Außerdem sei es erforderlich, weibliche Mentoring-
und Rollenmodelle auf allen Führungsebenen zu etablieren.
Das Engagement von McKinsey ist Teil einer Women & 
Family-Initiative. Die Unternehmensberatung startete dieses Programm 
Anfang 2005 mit dem Ziel, den Anteil der Beraterinnen von damals 14 
auf mittelfristig 30 Prozent zu erhöhen sowie Mitarbeiterinnen und 
Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu 
unterstützen. McKinsey ist die einzige Unternehmensberatung, die an 
ihren sieben Standorten in Deutschland Kinderbetreuung anbietet und 
firmeneigene Krippen unterhält.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Rolf Antrecht,
Tel.: 0211 136-4690, E-Mail: rolf_antrecht@mckinsey.com

Original-Content von: McKinsey & Company, übermittelt durch news aktuell

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