EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
Streikandrohung wirkt: EVG setzt guten Tarifabschluss bei der BRB durch
Warnstreiks in der Vorweihnachtszeit konnten bei der Bayerischen Regiobahn (BRB) in letzter Minute abgewendet werden. „Die Arbeitgeber haben sich besonnen und doch noch ein Angebot abgegeben, das soweit verbessert war, dass die Tarifkommission der BRB zustimmen konnte“, machte EVG-Verhandlungsführerin Karoline Willmann deutlich.
Um Arbeitskämpfe zu vermeiden, erklärten sich die Verhandlungsführer der BRB bereit, unserer Forderung nachzukommen und die Lohnerhöhung vorzuziehen. „Jetzt gibt es schon im August 2025 mehr Geld und damit drei Monate früher als im vermeintlich letzten Angebot des Arbeitgebers“, so Karoline Willmann.
Um den Tarifkonflikt zu befrieden haben wir uns kompromissbereit gezeigt; ursprünglich war der Juli 2025 als erster Auszahlungstermin geplant. „Das Gesamtpaket stimmt aber, das ist uns wichtig. Und wir haben gezeigt, dass wir handlungsfähig sind. Insgesamt gibt es 6,1 Prozent mehr Geld, zudem konnten wir mit dem EVG-ZUG erneut tarifpolitische Maßstäbe setzen“, so unsere Verhandlungsführerin.
Neben 4 Prozent mehr Geld in zwei Stufen (2 % mehr ab 01.08. 2025, weitere 2 % ab 01.11.2026) konnten wir ein EVG-Zusatzgeld (EVG-ZUG) im „Wert“ von weiteren 2,1 Prozent für besonders stark belastete Mitarbeitende durchsetzen. Wechselschichtarbeitende, Eltern mit Kindern unter 12 Jahren und Pflegende (Angehörige ab Pflegegrad 2) können einen Teil des EVG-ZUGes ab 2027 auf eigenen Wunsch in zwei Tage mehr Freizeit umtauschen oder, wie alle anderen Beschäftigten, als zusätzliche Lohnerhöhung bekommen.
Durchgesetzt werden konnte zudem ein Mitgliederbonus in Höhe von insgesamt 312 Euro: EVG Mitglieder können 156 Euro im Kalenderjahr 2025 und weitere 156 Euro im Kalenderjahr 2026 in Form einer Erholungsbeihilfe abrufen.
Weiterhin erhalten die Beschäftigten mehr Freiraum bei der Arbeitszeit. Ab 1.1.2026 können diese selbstbestimmt entscheiden, ob sie unter Anpassung des Entgeltes 38 Stunden oder 39 Stunden oder 40 Stunden in der Woche Vollzeit arbeiten möchten.
Zudem wurden die EVG-Wahlmodelle flexibilisiert: Künftig können Beschäftigte, die unter den Tarifvertrag der EVG fallen, zwischen mehr Geld, einer Arbeitszeitverkürzung oder zwischen 3, 6, 9 oder 12 Tagen mehr Urlaub wählen. Für alle anderen Beschäftigten gilt dies nicht.
„Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass es sich lohnt, für seine Ziele zu kämpfen“, so Karoline Willmann. Mit dem Abschluss bei der BRB sind jetzt nur noch drei Tarifverträge in Unternehmen der Transdev offen. Mit der WEG und der TDSG werden die Verhandlungen gleich zu Beginn des neuen Jahres fortgesetzt.
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
Uwe Reitz
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