Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
VNW-Direktor Andreas Breitner zum Vorschlag für eine "Bau-Hanse": Wir müssen alles nutzen, was dem Neubau hilft
- Entschlackung der Bauordnung senkt Baukosten.
- Soziale Vermieter stoppen in Hamburg Neubau von rund 56 Prozent der geplanten Wohnungen
- Eine Ursache sind die hohen Bürokratiekosten.
17/2023
Mit der Bildung einer sogenannten „Bau-Hanse“ will die Hamburger FDP den schwächelnden Wohnungsbau ankurbeln. Der vom Landesvorstand beschlossene Vorschlag sehe eine Harmonisierung der Bauvorschriften in den norddeutschen Bundesländern vor, sagte die stellvertretende Vorsitzende, Katarina Blume, der Deutschen Presse-Agentur. Der Hamburger Senat solle eine Initiative zur Angleichung der Normen mit Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ergreifen, damit sich Bauunternehmen nicht länger durch ein Dickicht unterschiedlicher Vorschriften kämpfen müssen.
Das zu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Egal, ob Bündnis, Gipfel oder jetzt Hanse. Alles, was geeignet ist, den Neubau zu stützen, ist in der aktuellen Lage richtig. Die FDP will liefern. Richtig so. Eine Entschlackung und Harmonisierung der Bauordnungen – zunächst erst einmal in Norddeutschland – wäre ein sinnvoller und Staat sowie Unternehmen nichts kostender Schritt, die Baukosten nachhaltig zu senken. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum ein in Hamburg durchgeprüftes und genehmigtes Wohngebäude nicht ohne erneute Prüfung in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern gebaut werden darf. Insofern ist der Vorschlag eine gute Idee.
Inzwischen muss ein Unternehmen auf Grund gestiegener Baukosten und der ausufernden Bürokratie für eine neu gebaute Wohnung eine Miete zwischen 15 und 18 Euro pro Quadratmeter verlangen, wenn es wenigstens eine ‚schwarze Null‘ schreiben will. In der Folge werden geplante Wohnungsbauprojekte reihenweise verschoben oder abgesagt – auch in Hamburg.
Eine zum Beginn dieses Jahres durchgeführte Umfrage unter den VNW-Unternehmen ergab, dass in Hamburg in diesem und im kommenden Jahr der Bau von 2105 Wohnungen geplant war. 1174 Wohnungen werden auf Grund der unsicheren Lage nicht errichtet bzw. ihr Bau wurde verschoben. Darunter sind 90 Sozialwohnungen.
Mit anderen Worten: 55,77 Prozent der in 2023 und 2024 geplanten Wohnungen in Hamburg werden nicht errichtet. Einer der Gründe für die Verschiebung sind die hohe Bürokratiekosten. Hier kann rasch Abhilfe geleistet werden.“
03/02/2023
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 411 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de