Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Soziale Vermieter zur zusätzliche Förderung für den sozialen Wohnungsbau
VNW-Direktor Andreas Breitner:
- Wichtiger Schritt, den Bau bezahlbarer Wohnungen zu retten.
- Die sozialen Vermieter wissen, dass Steuergelder nicht beliebig vermehrbar sind.
- Am Gemeinwohl orientierte Wohnungsunternehmen können und wollen gestiegene Bau- und Zinskosten nicht durch höhere Mieten ausgleichen.
- Bundesregierung muss dem Beispiel Schleswig-Holsteins folgen.
100/2023
Die Kieler Landesregierung will 175 Millionen Euro zusätzlich für den sozialen Wohnungsbau in Schleswig-Holstein bereitstellen. Das kündigte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwoch in Kiel. Der Zuschuss beträgt bis zu 1500 Euro pro Quadratmeter. Waren die Darlehen bislang zinsfrei, will das Land künftig einen Zinssatz von 0,5 Prozent erheben. Für bereits gestellte und noch nicht bewilligte Anträge soll es eine Übergangsfrist geben.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Schleswig-Holstein macht einen wichtigen Schritt, dem Bau bezahlbarer Wohnungen aus der Krise zu helfen. Das ist gut so. Die sozialen Vermieter wissen, dass Steuergelder nicht beliebig vermehrbar sind. Deshalb rechnen wir es der Landesregierung hoch an, dass sie jetzt in die Bresche springt und die Förderlücke ausgleicht. Das sorgt zumindest beim Bau von Sozialwohnungen für Entspannung und hilft, dass deren Errichtung nicht völlig eingestellt wird.
Zugleich belegt die Ankündigung der Innenministerin Verständnis für die Nöte von Wohnungsunternehmen, die bezahlbaren Wohnraum errichten und vermieten wollen. Die sozialen Vermieter wurden durch die dramatische Entwicklung bei den Baukosten und bei den Bauzinsen besonders getroffen, weil sie diesen Wegfall nicht durch höhere Mieten ausgleichen können bzw. wollen.
Wenn zukünftig auf Grund attraktiver Förderung mehr sozialer Wohnungsbau entsteht, ist das für den Moment gut. Ohne Förderung geht auf dem Bau aufgrund der Baukosten- und Zinsentwicklung eben nix mehr. Mittelfristig brauchen wir in Schleswig-Holstein aber gut durchmischte Quartiere. Monostrukturen aus geförderten Wohnungen allein schaffen sozial unausgewogene Quartiere. Aus den städtebaulichen Fehlern der siebziger Jahre sollten wir lernen und sie nicht wiederholen.
Wir fordern die Bundesregierung auf, dem Beispiel von Schleswig-Holstein zu folgen und selbst umgehend zusätzliche Fördermittel für den Bau von bezahlbaren Wohnungen bereitzustellen. Zudem brauchen wir eine Atempause bei den Klimaschutzauflagen. Diese dürfen gerade in der aktuellen Lage nicht dazu führen, dass bezahlbarer Wohnraum nicht geschaffen wird.“
13/09/2023
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 418 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de