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Soziale Vermieter: Kein Klimaschutz um jeden Preis!

VNW-Direktor Andreas Breitner:

1. Bei allen Vorgaben müssen die finanziellen Auswirkungen auf die Mieterinnen und Mieter berücksichtigt werden.

2. Klimaschutz muss zuallererst effizient sein.

71/2024

Kiel. Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben die Politik aufgefordert, bei der Klimaschutzgesetzgebung die Auswirkungen auf die Mieten stärker zu berücksichtigen.

Ordnungsrechtliche Vorgaben zur Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen sollten vor ihrer Einführung auf das Kosten-/Nutzenverhältnis geprüft werden, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), und verweist auf eine Stellungnahme des Verbandes zur geplanten Novelle des schleswig-holsteinischen Klimaschutzgesetzes

„Entscheidend ist die Effizienz aller Klimaschutzmaßnahmen im Hinblick auf Kosten und Nutzen. Und die ist bislang eher schlecht. So sind dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zufolge von 2011 bis 2022 die jährlichen Ausgaben für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich um 40 Prozent auf 67 Milliarden Euro gestiegen. Der spezifische Energieverbrauch je Quadratmeter stagniert dagegen seit Jahren. Wir dichten und dämmen, als gäbe es kein Morgen, aber es hat ökologisch nichts gebracht. Milliardeninvestitionen und kein Stück weniger Energieverbrauch. Irre.“

Die im Gebäudesektor zu erfüllenden Effizienzstandards haben den Worten von VNW-Direktor Andreas Breitner zufolge die Komplexität des Bauens und die Bau- sowie die Unterhaltskosten deutlich erhöht. „Das müssen die Mieterinnen und Mieter über ihre Miete bezahlen, ohne dass unter dem Strich die versprochenen Kosteneinsparungen wirklich eintreten.“

Um die vom Land geplante Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 zur erreichen, sind der ARGE für zeitgemäßes Bauen e.V. zufolge im Gebäudesektor in Schleswig-Holstein Investitionen im Umfang von bis zu 152 Milliarden Euro notwendig. Bei rund 1,5 Millionen Wohnungen bedeutet das rein rechnerisch eine Investition von rund 100.000 Euro pro Wohnung.

„Klimaschutz, soziale Ausgewogenheit und erfolgreiches Wirtschaften gehören zusammen“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Deshalb: Wer fordert, muss auch fördern! Die Energiewende im Gebäudesektor ist eine Mammutaufgabe für soziale Vermieter und Mieter gleichermaßen. Diese Aufgabe kann nur mit einer auskömmlichen staatlichen Förderung gestemmt werden. Sollte diese ausbleiben, können diese Investitionen nur aus den Mieten refinanziert werden. Das ist dann betriebswirtschaftlich geboten, aber sozial brandgefährlich. Deutschland hat sich mit der Klimaneutralität im Gebäudesektor ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, ohne zu wissen, wie es erreicht werden kann.“

26/07/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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