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Wohnungswirtschaft: Bund und Land dürfen Region Dithmarschen nicht allein lassen

  1. Sommerreise von GdW-Präsident Axel Gedaschko und VNW-Direktor Andreas Breitner zur Northvolt-Baustelle.
  2. Wohnungsbau muss bei der Industrieansiedlung mitgedacht werden.
  3. Verbände wollen sich in Brüssel für das Northvolt-Projekt werben

75/2024

Heide. Die soziale Wohnungswirtschaft hat die Landes- und die Bundesregierung mit Blick auf den Bau der Batteriefabrik durch das schwedische Unternehmen Northvolt aufgefordert, die Region Dithmarschen beim Bau von bezahlbaren Wohnungen nicht allein zu lassen. Zugleich erklärten die Verbände GdW und VNW, bei der Europäischen Union in Brüssel um mehr Unterstützung für das Projekt zu werben.

„Die größte Industrieansiedlung der vergangenen 50 Jahre in Norddeutschland wird erhebliche wohnungswirtschaftliche Folgen nach sich ziehen, und wir haben bislang nicht den Eindruck, dass den politisch Verantwortlichen in Kiel, Berlin oder Brüssel die Dimension der Herausforderung klar ist“, erklärten Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, und Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am Montag bei einem Besuch der Northvolt-Baustelle in Heide.

Die beiden Verbandsvertreter machten sich vor Ort ein Bild über den Fortgang das Ansiedlungsprojekts und ließen sich von Dirk Burmeister von der Entwicklungsagentur Region Heide den Stand des Vorhabens erläutern. Bei Heide sollen auf rund 110 Hektar eine Batteriezellenfabrik entstehen und 3000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Investitionsvolumen beträgt rund 4,5 Milliarden Euro. Das Land Schleswig-Holstein fördert das Projekt mit 136 Millionen Euro, der Bund mit rund 564 Millionen Euro. Die ersten Batteriezellen sollen 2026 produziert werden.

Bund muss beim Wohnungsbau helfen

„Der Bund hat die Ansiedlung von Northvolt unterstützt und muss jetzt die Kommunen vor Ort bei der Schaffung von Wohnraum pragmatisch und - ja auch mit Geld - unterstützen“, sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko. „Eine Fabrik in zwei Jahren hochzuziehen, ist möglich. Bei Wohnungen ist das anders. Damit diese schlüsselfertig übergeben werden können, sind zwei, eher drei Jahre Vorlauf nötig. Wenn der erste Spatenstich für Wohngebäude erst zur Betriebseröffnung erfolgt, ist das zu spät.“

Experten gehen davon aus, dass auf Grund der Ansiedlung von Northvolt bis zu 1500 Wohnungen gebaut werden müssen. Derzeit gibt es im Landkreis rund 70.000 Wohnungen.

VNW-Direktor Andreas Breitner äußerte die Sorge, dass vor allem Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen künftig keine bezahlbare Wohnung finden werden, wenn gut verdienende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Northvolt-Werk diese bei der Wohnungssuche verdrängen. „Hier hilft nur ausreichend Neubau. Trotz knapper Kassen muss das Land kurzfristig eine Sonderförderung für den Bau von bezahlbaren Wohnungen im Landkreis auflegen.“

GdW will in Brüssel für das Projekt werben

GdW-Präsident Axel Gedaschko schlug vor, das schwedische Unternehmen Northvolt auch beim Thema Wohnungsbau in ein Netzwerk von nationalen Partnern einzubinden. In diesem Zusammenhang machten GdW und VNW deutlich, dass sie bei den Politikerinnen und Politikern in Berlin und Hamburg stärker für das Projekt werben wollen.

Der GdW, der eine Vertretung bei der EU in Brüssel hat, werde zudem alles unternehmen, um dort das Bewusstsein für die Herausforderungen der Ansiedlung zu schärfen. „Es reicht nicht, dass Brüssel das Projekt fördert. Wir brauchen auch bei der Infrastruktur mehr Unterstützung“, sagte Gedaschko.

VNW-Direktor Andreas Breitner forderte von der Kieler Landesregierung einen Masterplan, der das Thema Wohnen beinhaltet. „Wir brauchen jetzt eine Taskforce Landeentwicklung Heide.“

Zugleich wollen Gedaschko und Breitner in ihren Verbänden dafür werben, dass sich Mitgliedsunternehmen in Heide engagieren. „Wir brauchen Vermieter, die das Wohnen zu Ende denken, also nicht nur Häuser hinstellen und dann wieder verschwinden. Notwendig sind Vermieter mit Werten, die in die Region kommen, um zu bleiben. “

29/07/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 709.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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