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Forsa Aktuell: Institutionsvertrauen 2021/22: Weiter hohes Ansehen des Bundespräsidenten, deutlicher Vertrauensverlust gegenüber Bundeskanzler - Schwächere Akzeptanz im Osten

Köln (ots)

Der Bundespräsident ist auch zur Jahreswende 2021/22 der politische Akteur, zu dem die meisten Bundesbürger (75%) großes Vertrauen haben. Mit deutlichem Abstand folgen die Institutionen der Exekutive bzw. der Legislative in Bund, Ländern und Gemeinden, zu denen jeweils zwischen 50 Prozent (Bundestag) und 57 Prozent (Bundeskanzler) großes Vertrauen haben. Deutlich weniger als die Hälfte der Bundesbürger (38%) hat großes Vertrauen zur Europäischen Union, während das Vertrauen in die politischen Parteien mit 24 Prozent wie seit vielen Jahren am geringsten ausfällt.

Das Vertrauen in die meisten politischen Institutionen ist gegenüber dem Jahreswechsel 2020/21 gesunken. Die größte Diskrepanz ergibt sich im Jahresvergleich beim Amt des Bundeskanzlers: War das Vertrauen in die damalige Bundeskanzlerin Anfang 2021 mit 75 Prozent noch fast genauso hoch wie das zum Bundespräsidenten (76%), fällt das Vertrauen unter dem neuen Amtsinhaber Anfang 2022 mit 57 Prozent aktuell 18 Prozentpunkte geringer aus als vor einem Jahr. Keine bzw. geringe Veränderungen zeigen sich im Jahresvergleich beim Vertrauen zum Bundespräsidenten, zu den (Ober-)Bürgermeistern, zur Europäischen Union und zu den politischen Parteien.

Vertrauen in politische Institutionen zum Jahreswechsel 2021/22 in Prozent*

Bundespräsident 75 (-1)

Bundeskanzler 57 (-18)

Bundesregierung 56 (-7)

Landesregierung 55 (-5)

Bürgermeister/Oberbürgermeister 55 (-3)

Gemeindevertretung 52 (-4)

Stadtverwaltung 52 (-4)

Bundestag 50 (-4)

Europäische Union 38 (0)

Politische Parteien 24 (-1)

*In Klammern Veränderung im Vergleich zum Jahreswechsel 2020/21 (Prozentpunkte)

Weiterhin unterschiedlich ausgeprägt ist das Vertrauen zu den politischen Institutionen in den alten und neuen Bundesländern. Zu allen politischen Institutionen haben die Ostdeutschen geringeres Vertrauen als die Westdeutschen. Besonders groß ist der Unterschied zwischen Ost und West beim Vertrauen in den Bundestag (Ost: 36%; West: 53%) und zur Europäischen Union (Ost: 27%; West: 40%).

Deutliche Unterschiede beim Grad des Vertrauens ergeben sich aber auch zwischen den Anhängern der politischen Parteien. So ist das Vertrauen in die meisten politischen Institutionen bei den Anhängern der SPD, der Grünen und der Unionsparteien (mit Ausnahme der Bundesregierung) höher und bei den Anhängern der FDP und der Linksparteien geringer ausgeprägt als bei den Bundesbürgern insgesamt. So haben die FDP-Anhänger mit 40 Prozent ein geringeres Vertrauen zur Bundesregierung als die Unions-Anhänger (48%). Das mit Abstand geringste Vertrauen in alle politischen Institutionen haben wie auch in den vergangenen Jahren die AfD-Anhänger. Zum Bundeskanzler (8%), zum Bundestag (7%), zur Europäischen Union (5%), zur Bundesregierung (3%) und den politischen Parteien (2%) haben sogar weniger als 10 Prozent der AfD-Anhänger Vertrauen.

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 15. bis 23. Dezember 2021 erhoben. Datenbasis: 4.038 Befragte.

Pressekontakt:

RTL Deutschland
Michelle Wilbois
michelle.wilbois@rtl.de
Telefon: 0221 45674105

Ansprechpartner bei forsa
Dr. Peter Matuschek
Telefon: 030 62882442

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