Votum des EP-Industrieausschusses "katastrophal" für Papierindustrie
Brüssel/Bonn (ots)
Die deutsche Papierindustrie betrachtet die heutige Empfehlung des Industrieausschusses des Europäischen Parlaments zum Emissionshandel als katastrophal. "Wenn die Pläne der Europäischen Kommission zum Emissionshandel unverändert realisiert werden, sind energieintensive Branchen wie die Papierindustrie in Deutschland und Europa nicht mehr wettbewerbsfähig", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Papierfabriken, Klaus Windhagen. Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des europäischen Parlaments hatte am Donnerstag über das Klimapaket der EU-Kommission beraten, das ab 2020 eine vollständige Auktionierung der Zertifikate für CO2 vorsieht. Dabei folgte er im Wesentlichen dem Vorschlag der Kommission und empfahl, erst 2010 über mögliche Ausnahmen zu beraten.
Die energieintensiven Branchen, das sind neben der Papier- auch die Chemie-, Stahl-, Metall, Glas-, und Baustoffindustrie, hatten im Vorfeld der Beratungen vor einer Mehrbelastung ihrer Unternehmen durch den Emissionshandel in der Größenordnung von 7 Mrd. Euro allein in Deutschland und dem damit verbundenen Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit gewarnt. Für die Papierindustrie in Deutschland würde die jährliche Belastung durch den Emissionshandel mit etwa 370 Mio. Euro das Fünffache des Branchengewinns 2007 in Höhe von 75 Mio. Euro betragen.
Windhagen verwies darauf, dass die dramatischen Energiepreissteigerungen bereits jetzt Opfer in der deutschen Papierindustrie gefordert hätten. Allein 2007 und 2008 seien aus diesem Grund acht Standorte geschlossen worden, fünf Unternehmen hätten Insolvenzantrag gestellt. Das bedeute auch einen Verlust von sechs Prozent der Arbeitsplätze in der deutschen Papierindustrie.
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