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Streubomben: Belgien schreibt Geschichte!
Belgischer Senat unternimmt einen wichtigen Schritt zu einem Verbot von Streubomben
Für Deutschland ein Vorbild?

Brüssel (ots)

Der Ausschuss für Außenbeziehungen und
Verteidigung des Belgischen Senats hat heute einstimmig einem
Gesetzesentwurf zum vollständigem Verbot von Streumunition
zugestimmt. Nächste Woche soll der gesamte Senat über den
Gesetzesentwurf entscheiden. In Belgien findet in diesen Tagen eine
Premiere statt: Zehn Jahre nachdem es als erstes Land das Verbot von
Anti-Personen-Minen durchsetzte, befasst sich Belgien aktuell mit dem
Thema Streubomben.  Diese Waffen "verstreuen" Hunderte von kleinen
Sprengkörpern. Sie treffen unterschiedslos auch die Zivilbevölkerung
und hinterlassen viele unexplodierte Überreste.
Schon seit zwei Jahren beteiligt sich Handicap International an
der Kampagne für das Verbot von Streubomben und begrüßt deshalb
ausdrücklich den Schritt des belgischen Senats. Stan Brabant,
Sprecher der Organisation in Brüssel, reagierte auf die Nachricht
optimistisch: "Als Belgien vor zehn Jahren das Verbot von
Anti-Personen-Minen umsetzte, wurde ein wichtiges Signal an die
internationale Gemeinschaft gesendet. Bis heute sind 150 Länder dem
Vorbild Belgien gefolgt. Die Welt ist noch weit davon entfernt, frei
von Minen zu sein, aber es wurden große Fortschritte in die richtige
Richtung gemacht. Lasst uns hoffen, dass in Bezug auf Streubomben
eine ähnliche Bewegung entsteht".
Streumunitionen bedeuten ein immenses Problem für die
Zivilbevölkerung auch noch lange nach Kriegsende. Nach dem Abwurf
verteilen Streubomben Hunderte von Sprengkörpern (Streumunitionen)
über Flächen in der Größe von mehreren Fußballfeldern.
Erfahrungsgemäß explodieren zwischen 5 und 30 % dieser Bomben nicht
sofort beim Aufprall und werden somit de facto zu
"Anti-Personen-Minen, die ihren Namen nicht nennen". Sie verbreiten
unterschiedslos Leiden und Verheerung, sowohl bei Militärs als auch
bei der Zivilbevölkerung. Streumunitionen wurden u.a. im Irak,
Afghanistan, Kosovo und Tschetschenien verwendet.
Die Streitkräfte der USA und Großbritannien haben 2003 bis zu zwei
Millionen Streumunitionen über dem Irak abgeworfen, von denen 100.000
bis 600.000 heute immer noch herumliegen.  Ohne massive
Räumungsprogramme werden sie von ihren eigenen Opfern früher oder
später ausgelöst. Trotzdem stellen 34 Staaten, darunter auch
Deutschland, Streubomben weiter her.
In vielen anderen Ländern wurden inzwischen parlamentarische
Initiativen ergriffen. Das Europäische Parlament fordert ein
Moratorium für die Verwendung, Lagerung, Herstellung, den Transfer
und Export von Streumunition. François De Keersmaeker,
Geschäftsführer von Handicap International Deutschland: "Wir fordern,
dass auch Deutschland heute wieder eine Vorreiterrolle übernimmt und
sich rasch für ein Verbot von Streubomben einsetzt, so wie 1996, als
ein unilaterales Moratorium zu Anti-Personenminen beschlossen wurde."

Pressekontakt:

François De Keersmaeker
089-54 76 06-0,
www.handicap-international.de

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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