Transparenz und Best Practice als Voraussetzung einer Pisa-Plus-Umsetzungsinitiative
Düsseldorf (ots)
BCG-Senior-Partner Antonella Mei-Pochtler: "Kultusministerien setzen die Spielregeln; laufen müssen die Schulen selbst"
Für eine bildungspolitische Offensive als Reaktion auf PISA plädiert Antonella Mei-Pochtler, Senior-Partner der weltweit aktiven Unternehmensberatung The Boston Consulting Group: "In der Diskussion nach PISA und PISA E zeichnet sich die Zustimmung zu einheitlichen Qualitätsstandards und Leistungsmessung als ein wichtiger Konsens ab." Jetzt sollte sich die Diskussion darauf konzentrieren, wie die Schulen auf individuellen Wegen diese Standards am besten erreichen könnten: "Deutschland braucht eine PISA-Plus-Umsetzungsoffensive." Leistungstransparenz bringt die "Best-Practice" ans Licht, also die besten Ansätze aus der Praxis, die es zügig auszurollen gilt. Für kontraproduktiv hält Mei-Pochtler dabei die Diskussion über die föderale Struktur: "Einheitliche Qualitätsstandards können von der Kultusministerkonferenz ebenso definiert werden wie von einem zentralen Bildungsministerium." Entscheidend sei letztendlich, wie konsequent diese in den Schulen umgesetzt werden.
Mei-Pochtler plädiert für ein neues, sportliches Selbstverständnis des Bildungswesens: "Die Bildungspolitiker neigen bisher zu einer Überregulierung des Systems. Tatsache ist, dass nicht die Kultusministerien, sondern die Lehrer vor Ort auf dem Spielfeld stehen und Leistung freisetzen müssen." Die Kultusministerien sollten klare Spielregeln definieren und Leistungsbewusstsein und Mannschaftsgeist fördern. Derzeit hinderten die gegenseitigen Schuldzuweisungen das schnelle Umsetzen von bereits in Einzelfällen erfolgreich erprobten Lösungen.
Konkret geht es darum, den Schulen höhere Freiheitsgrade, auch in finanzieller Hinsicht, einzuräumen und die Qualität und Motivation der Lehrer zu fördern. "Bessere Bildung gibt es nicht zum Nulltarif: Dabei geht es nicht nur um ein Investment in Ganztagsschulen sondern vor allem in die Qualifikation der Lehrer." Mei-Pochtler verweist dabei auf die Erfahrungen in dem von Boston Consulting initiierten Projekt business@school, in dem Lehrer und Schüler erstaunliches Engagement und Leistungsbereitschaft zeigten. Auch die Erfahrungen aus Change Management Projekten sprechen eine ähnliche Sprache: "Motivation und Leistung entsteht durch wenige, klare Vorgaben, einen Prozessverantwortlichen, unternehmerischen Freiraum und ausreichende Ressourcen. Best Practice entsteht erst in der Arbeit". Zahlreiche Anregungen für eine PISA-Plus-Umsetzungsoffensive enthält auch die Studie "Die Zukunft bilden - Eine gemeinsame Aufgabe von Schule und Wirtschaft", die von The Boston Consulting Group im März diesen Jahres vorgelegt wurde.
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