110. Geburtstag von Ursula Hirschmann: Berlinerin, Antifaschistin und große Europäerin
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Morgen wäre der 110. Geburtstag einer Berlinerin, die vielen unbekannt ist, aber entscheidend dazu beigetragen hat, das Projekt Europa voranzubringen.
Morgen feiern wir den 110. Geburtstag von Ursula Hirschmann, einer großen Europäerin. Sie wurde am 2. September 1913 in Berlin als Tochter einer jüdischen Familie geboren. 1932 wurde sie Mitglied der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Partei, um Widerstand gegen den Vormarsch der Nazis zu leisten.
Als ihr Ehemann, der italienische Sozialist Eugenio Colorni, verhaftet und auf der Insel Ventotene eingesperrt wurde, folgte sie ihm und schloss sich der antifaschistischen Bewegung an. Sie schmuggelte das das Ventotene-Manifest „für ein freies und vereintes Europa“, eine Skizze des europäischen Föderalismus, aufs europäische Festland und half bei seiner Verbreitung.
1943 mitbegründete sie in Mailand die Europäische Föderalistische Bewegung. 1975 rief Ursula Hirschmann in Brüssel den Verband "Frauen für Europa" (Femmes pour l’Europe) ins Leben, der europaweit engagierte Frauen zusammenbrachte und für gleichstellungspolitische Ziele kämpfte.
Gaby Bischoff:
„Heute gedenken wir einer Berlinerin, die vielen unbekannt ist, aber entscheidend dazu beigetragen hat, das Projekt Europa voranzubringen. Ursula Hirschmann ist eine Tochter Berlins, aber in erster Linie eine große Europäerin. Das Erstarken der Nationalsozialisten in Deutschland brachte sie als Jüdin in Lebensgefahr. Mutig stellte sie sich erst in Deutschland und später in Italien dem Faschismus entgegen und engagierte sich im Widerstand.“
„Das Leben und Wirken von Ursula Hirschmann inspiriert. Sie hat den Weg frei gemacht für viele Frauen, die in und für Europa arbeiten. Angesichts der Gräueltaten des Faschismus war für sie ein geeintes und demokratisches Europa die Antwort, für die sie sich unter Einsatz ihres Lebens eingesetzt hat. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen rufen, wenn rechte Kräfte an dem europäischen Projekt rütteln und die EU abschaffen wollen. Sie würde es verdienen, dass Berlin eine Straße nach ihr benennt.“
Über:
Die Gewerkschafterin Gabriele Bischoff ist 2019 ins EU-Parlament eingezogen. Sie ist beschäftigungs- und sozialpolitische Sprecherin sowie Sprecherin für konstitutionelle Fragen der SPD-Delegation und Vize-Präsidentin der S&D-Fraktion.
Gabriele BISCHOFF, MdEP
Europabüro Berlin, Gabriele Bischoff MdEP,
Kurt-Schumacher-Haus, 5. OG., Müllerstraße 163,
13353 Berlin
Telefon +49 30 4692 255
E-Mail gabriele.bischoff@ep.europa.eu
Web https://gaby-bischoff.eu/presse-und-medien/
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Marie KERSTEN: marie.kersten@la.europarl.europa.eu
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