3PL-Studie prognostiziert Veränderungen in der Lieferkette
Berlin (ots)
Wachsende Kapazitätsengpässe, Fusionen und Übernahmen sowie branchenspezifische Innovationen verändern Wettbewerb, Serviceangebot sowie Beziehungen zwischen Spediteuren und Verladern. Dabei ist ein gutes Netzwerk der elementare Baustein für den Erfolg von Verladern und ihren Kunden. Beide müssen zum Aufbau dieser Beziehung beitragen, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Dies zeigen die Ergebnisse der 20. Ausgabe der jährlich erscheinenden Studie Third-Party Logistics (3PL) von Capgemini Consulting, der Penn State University, Korn Ferry und Penske Logistics. Der Trend hin zu partnerschaftlicheren Verhältnissen zwischen Spediteuren und Verladern lässt sich schon seit Beginn der Studienreihe im Jahr 1996 beobachten.
Die Ergebnisse der Studie, für die mehr als 260 Spediteure und Logistikdienstleister in Nordamerika, Europa, Lateinamerika und der Asien-Pazifik-Region befragt wurden, zeigen, dass sich 87 Prozent der Spediteure und 96 Prozent der Verlader auf gemeinsame Leistungserwartungen geeinigt haben. Zudem haben 80 Prozent der Spediteure und 81 Prozent der Verlader spezifische Erfolgskontrollen eingeführt.
Erschwerte Bedingungen verändern den Wettbewerb
Der sich verschärfende Wettbewerb innerhalb der Logistikbranche verändert die Art und Weise, wie Spediteure und Verlader zusammenarbeiten. Mehr Kapazitätsengpässe und die Konsolidierung innerhalb der Branche führen zu Preisanstiegen und einem kleineren Angebot an potenziellen Partnern für Verlader. Vor diesem Hintergrund geben 44 Prozent der Befragten an, dass sie ihre bestehenden Beziehungen aufgewertet haben, um Lieferketten zu erhalten und pünktliche Lieferungen garantieren zu können. 40 Prozent haben zudem ihre Preise erhöht. 29 Prozent der befragten Spediteure geben an, dass bestimmte Güter nicht zum benötigten Zeitpunkt verfügbar waren. Weiterhin haben 29 Prozent eine größere Anzahl an Verladern beauftragt, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Mehr Innovationen gefragt
Während sich die Logistikbranche auf zunehmende Probleme in Bezug auf Frachten, Kapazitäten und regulatorische Fragestellungen einstellt, ist der Bedarf nach Innovationen größer denn je. 58 Prozent der Befragten investieren verstärkt in neue Funktionen, um den steigenden Erwartungen ihrer Kunden gerecht werden zu können. 40 Prozent wollen sich an von branchenfernen Unternehmen entwickelten Strategien orientieren, 15 Prozent richten sich sogar nach direkten Konkurrenten.
"Externe Einflüsse werden den Nährboden für einen interessanten Wettbewerb bieten und als Ansporn für tiefgreifende Veränderungen im Geschäftsmodell von Verladern dienen", so Ralph Schneider-Maul, Head of Supply Chain Management bei Capgemini Consulting in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Soziale Netzwerke, Crowd-Sourcing und eine höhere Flexibilität eröffnen neue Möglichkeiten für alternative Logistikdienstleister. Die Frage ist, wie traditionelle Anbieter auf diese veränderten Rahmenbedingungen reagieren werden."
Innovation und Flexibilität beim Personalmanagement gewinnen an Bedeutung
Die Logistikbranche sieht sich mit einem beispiellosen Mangel an Arbeitskräften konfrontiert. So gibt die Mehrheit der befragten Verlader (79 %) an, dass sie auf die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Lieferkette nicht vorbereitet seien. Jedoch geht mehr als die Hälfte der Spediteure (53 %) davon aus, dass sie auf die Hilfe ihrer Verlader bauen können, um die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf das Tagesgeschäft möglichst gering zu halten. Um der zunehmenden Nachfrage gerecht zu werden, müssen Verlader das Potenzial ihrer Arbeitskräfte auf neue Art und Weise mobilisieren und ihre Strategien sowohl für das Anwerben neuer als auch für den Erhalt bestehender Arbeitskräfte überdenken.
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