Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführerin Dr. Kunstmann: Zusätzliche Ausbildungsplätze durch solidarische Finanzierung
Berlin (ots)
Die Metall- und Elektro-Industrie unterstützt das klare Bekenntnis des Bundeswirtschaftsministers, den Ausbildungspakt zu verlängern. "Die gegenwärtige Diskussion um die Ausbildungsplätze irritiert viele Unternehmen bei ihrem Engagement für den Nachwuchs", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Heike Maria Kunstmann, heute in Berlin. "Wir müssen aus dem jährlichen Ritual dieser Diskussion raus. 80 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen bilden aus, die M+E-Industrie investiert dafür rund 3,5 Mrd. Euro pro Jahr. Um diese hohe Ausbildungsleistung zu erhalten und auszubauen, müssen wir alle Reserven mobilisieren."
Dazu gehöre vor allem das Thema Ausbildungsvergütung. Mit rund 700 Euro im ersten bis rund 900 Euro im letzten Ausbildungsjahr seien die Ausbildungstarife für manchen, insbesondere kleinen Betrieb, schlicht zu hoch: Insgesamt schlage ein Ausbildungsplatz in der Metall- und Elektro-Industrie mit rund 18.000 Euro jährlich zu Buche.
"Mit intelligenten Modellen können wir die finanziellen Spielräume für noch mehr Ausbildungsplätze vergrößern. Ein solidarisches Modell haben wir der IG Metall in der vor einigen Wochen abgeschlossenen Tarifrunde vorgeschlagen". Danach würde die Tariferhöhung nicht an den Auszubildenden ausgezahlt, sondern für die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze verwendet. Die IG Metall hat dies leider abgelehnt. "Ich setze fest auf das gemeinsame Engagement der Tarifparteien für eine solidarische Finanzierung zusätzlicher Ausbildungsplätze", sagte Kunstmann.
"Klar ist aber auch, dass bei aller Anstrengung Unternehmen nur dann ausbilden können, wenn der Nachwuchs in der Lage ist, eine Ausbildung zu absolvieren. Es ist nicht hinnehmbar, dass rund 20 Prozent der Schulabgänger nicht ausbildungsfähig ist." Eine ganze Generation drohe in der vollen Breite schlechter qualifiziert zu werden als alle ihre Vorgänger. "Wenn wir aus dieser Misere nicht bald herauskommen, hat die Wirtschaft ein existenzielles Nachwuchs- und die Gesellschaft ein brennendes soziales Problem", betonte Kunstmann.
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