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Schicksalstag im Bundesrat für 35 Millionen Legehennen
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN fordert die Bundesländer zur Beibehaltung des Käfigverbotes auf

Hamburg (ots)

Morgen fällt im Bundesrat die Entscheidung über
die Beibehaltung der Käfighaltung für Legehennen über das Jahr 2007
hinaus. Bereits am 10. November 2003 hatte sich der Agrarausschuss
für die Beibehaltung der Legebatterien ausgesprochen. Damit ist der
erst vor zwei Jahren mit deutlicher Ländermehrheit beschlossene
Ausstieg aus der Käfighaltung gefährdet. Deshalb demonstriert die
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN morgen ab 8.30 Uhr vor dem
Bundesrat. Seit Mitte November hat VIER PFOTEN bei der "Tour für die
Hennen" in sechs Landeshauptstädten Befragungen durchgeführt und eine
deutliche Mehrheit gegen die Hühnerkäfige ermittelt. Morgen trägt ein
vier Meter großes Huhn vor dem Bundesrat zwei Waagschalen mit dem
aktuellen Abstimmungsergebnis. Die Schale mit 96,4 Prozent gegen die
Käfighaltung schwebt hoch in der Luft, weil als Ministerpräsidenten
kostümierte Aktivisten kräftig die 3,6 Prozent für Käfighaltung nach
unten ziehen. Damit kritisiert VIER PFOTEN das zu befürchtende Votum
des Bundesrates gegen den Tierschutz und gegen die Mehrheitsmeinung
der Deutschen.
"Sollte die Mehrheit der Bundesländer morgen tatsächlich gegen die
Beibehaltung des Käfigverbotes stimmen, bedeutete dies einen 
schweren Rückschlag für den Tierschutz und das Staatsziel Tierschutz 
würde Makulatur", sagt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von 
VIER PFOTEN. "Das Tierleid würde verlängert, die Verbraucher düpiert 
und die begonnene Agrarwende um Jahre zurückgeworfen."
Eigentlicher Anlass für die Abstimmung ist die längst überfällige 
Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um Regelungen 
für Schweine. Das Verbraucherschutzministerium legte dem Bundesrat 
im Juni diesen Jahres einen Gesetzesentwurf zur Schweinehaltung vor. 
Damit wird eine EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. Falls 
dies nicht bis Ende des Jahres geschieht, könnte die EU Deutschland 
mit einer Strafzahlung belegen. Viele Länder koppeln nun ihre 
Zustimmung zu diesem Entwurf an die Verlängerung der 
Ausstiegsfristen für alte Legehennen-Käfigsysteme und die Einführung 
sogenannter ausgestalteter Käfige in Deutschland. "Hier werden aus 
strategischen Gründen zwei unabhängige Sachverhalte auf 
fragwürdigste Weise miteinander verknüpft", konstatiert  
Wartenberg. "Dieser "Kuhhandel" zielt allein darauf ab, die 
ökonomischen Interessen der Eierindustrie zu bedienen und zeitlichen 
Druck auf das Verbraucherschutzministerium auszuüben."
Auch im Bundesrat fand die Aufnahme des Tierschutzes in das 
Grundgesetz im Jahr 2002 eine breite Mehrheit. "Die Landespolitiker 
stellen mit dem zu erwartenden Abstimmungsverhalten ihre 
Glaubwürdigkeit in Frage. Damit wären die bisher mühsam errungenen 
Fortschritte in der Agrarwende und insbesondere in der 
Legehennenhaltung zunichte gemacht", erklärt Marlene Wartenberg 
abschließend.
Abstimmungsergebnisse der Bürgerbefragung und Tourdaten sind unter
www.vier-pfoten.de einzusehen.
Informationen sowie Bild- und TV-Klammermaterial aus Legebatterien 
und von ausgestalteten Käfigen vor Ort oder bei 
VIER PFOTEN: 
Thomas Pietsch, 
Nutztier-Kampaigner, 
Tel.: 0171/4910784
Beate Schüler, 
Pressesprecherin,  
beate.schueler@vier-pfoten.de, 
Tel.: 040-399249-31 oder 
      0170/5508261

Original-Content von: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz, übermittelt durch news aktuell

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