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Deutscher Mittelstand: Der lange Weg vom "Hidden Champion" zum "Visible Champion"

München (ots)

Der Fachkräftemangel trifft das Rückgrat der
deutschen Wirtschaft, den Mittelstand, besonders hart - doch Not 
macht erfinderisch: Neue Recruiting-Strategien halten Einzug in 
Personalabteilungen und Chefetagen.
Man stelle sich vor, es gäbe Arbeit und keiner ginge hin. So oder 
ähnlich ergeht es vielen mittelständischen Unternehmern, die 
händeringend nach Ingenieuren, Technikern, IT-Spezialisten oder 
Azubis suchen und trotz großer Bemühungen keine passenden Bewerbungen
erhalten. Fünf Experten aus unterschiedlichen Bereichen folgten 
gestern der Einladung von Jobs.de, um im Sofitel Bayerpost in München
das Thema "Fachkräftemangel - Recruiting-Strategien für den 
Mittelstand" aus mehreren Richtungen zu beleuchten. Für eine 
facettenreiche Diskussion sorgten Mario Ohoven, Präsident des 
Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Andrea Stellwag, 
Geschäftsführerin Finanzen und Personal der ConSol* Software GmbH, 
Eberhard von Rundstedt, Geschäftsführer von Rundstedt und Partner 
Recruiting, Philip Jacobs, Pressesprecher von IKOM - dem 
Karriereforum der TU München und Johannes Hack, Geschäftsführer der 
JobScout24 GmbH. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Herrn Prof. 
Dr. Schauf von der Fachhochschule für Oekonomie & Management Essen.
Mittelständische Unternehmen haben im Unterschied zu Großkonzernen
ein schwerwiegendes Problem: Trotz einer eventuellen Poleposition im 
Markt sind sie potenziellen Bewerbern nahezu unbekannt. Befragt man 
die begehrten "High Potentials" unter den Naturwissenschaftlern, 
Studenten der Betriebswirtschaftslehre, der Informatik und der 
Ingenieurwissenschaft nach ihren Vorstellungen, so bestätigt sich 
immer wieder, dass eben diese Bewerber sich eine Zukunft im 
Großkonzern wünschen. Philip Jacobs: "Ich halte das für ein großes 
Problem: Meine Kommilitonen präferieren eindeutig die Großkonzerne. 
Der Mittelstand muss deutlich mehr tun als bisher. Mein Rat wäre in 
diesem Zusammenhang: Mausern Sie sich vom 'Hidden Champ zum Visible 
Champ'."
Bekannte Marke oder Karriere?
Im Gegensatz zu deutschen Großkonzernen zeigen Mittelständler 
immer noch viel zu wenig Präsenz am Campus und in den Schulen. Mario 
Ohoven: "Ich appelliere dringend an den Mittelstand, jetzt schon 
selbst den benötigten Nachwuchs auszubilden und sich den 
Hochschulabsolventen als interessante Alternative zu den Konzernen zu
präsentieren. Die Mittelständler müssen verstärkt Kontakt aufnehmen 
zu Gymnasien und Universitäten, denn die Konzerne machen das bereits 
seit geraumer Zeit. Für den Mittelstand hingegen ist das ein ganz 
neues Terrain." Täten sie dies, so die Experten, könnten sie ihre 
Attraktivität unter Beweis stellen und zeigen: Hier sind die Wege 
kurz, die Hierarchien flach und der Traum von einer Karriere keine 
Seifenblase.
Recruiting - so individuell wie der Bewerber.
In den seltensten Fällen spielt die Bezahlung die Hauptrolle bei 
der Entscheidung für oder gegen einen neuen Arbeitgeber. Bewerber 
müssen heute mehr denn je umworben werden, und das geht nur über 
maßgeschneiderte Angebote. "Personalpolitische Maßnahmen müssen in 
zwei Gruppen eingeteilt werden: Was kann ich kurzfristig und was kann
ich langfristig tun?", so Eberhard von Rundstedt. "Langfristig zahlt 
sich beispielsweise die Förderung von Nachwuchstalenten aus. Das 
beginnt damit, dass man pfiffigen Praktikanten auf die Schulter 
klopft und sagt 'Die Rechnung für die Studiengebühren schicken Sie 
mir.' - und dann natürlich den Kontakt aufrecht erhält. Unternehmer 
dürfen nicht immer nur im Hier und Jetzt leben. Wichtig ist, sich 
darüber klar zu werden, wo man hin will und welche Ressourcen man 
dazu braucht." Recruiting ist Chefsache, darüber waren sich alle 
Diskutanten einig. "In vielen anderen Bereichen werden 
selbstverständlich Profis eingekauft, beispielsweise für die 
Steuererklärung oder die Buchhaltung - nur im Human Ressource 
Management nicht. Oft genug verpassen Unternehmen dadurch Chancen, 
dass die Sekretärin Personalmanagement 'mal so mit macht' - selbst im
gehobenen Mittelstand."
Broterwerb versus Wohlfühl-Unternehmen
Andrea Stellwag kennt das Thema Fachkräftemangel bestens. "Die 
Situation ähnelt der des Internet-Hypes in den Jahren 1999 und 2000. 
Wir haben damals schon ein erfolgreiches Personalmarketing-Konzept 
entwickelt, das wir seitdem beständig optimiert haben. Unsere 
Mitarbeiter sind handverlesen, denn sie sind unser Kapital." Doch 
Personalbeschaffung ist nicht alles. "Wir setzen auf eine gute 
Unternehmenskultur. Bei uns sind die Mitarbeiter Mitunternehmer, die 
durch ein ausgeklügeltes Beteiligungssystem auch pekuniär vom Erfolg 
des Unternehmens profitieren. Familienfreundlichkeit wird bei uns 
groß geschrieben. Die Work-Life-Balance muss stimmen, deshalb können 
unsere Mitarbeiterinnen mit Kindern jederzeit wieder einsteigen, 
natürlich auch Teilzeit. Wir bieten möglichst viel Flexibilität an, 
d.h. die Mitarbeiter können auch mal im Home Office arbeiten."
Bekanntheit steigern heißt konkurrenzfähig bleiben.
"Wer Bewerber sucht, muss Image- und Markenbildung betreiben", so 
Johannes Hack. "Es reicht nicht mehr, sich zu überlegen, wie man den 
akuten Bedarf an Mitarbeitern decken kann. Man muss mittel- und 
langfristig das eigene Unternehmen bekannt machen. Mittelständische 
Unternehmen müssen endlich begreifen, dass sie in Analogie zum 
Produktmarketing echtes Branding betreiben müssen, eben das viel 
zitierte Employer Branding. Ansonsten wandern die besten Köpfe direkt
zu den Großkonzernen." Und das fängt schon bei der Stellenanzeige an.
"Ein Unternehmen, das sich klar macht, dass sich derzeit 159 andere 
Firmen um ein und denselben IT-Projektmanager bemühen, sollte sich 
bereits über die Ausschreibung differenzieren. Jobs.de, die 
Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, sorgt dann für die nötige 
Reichweite."
Über Jobs.de:
Jobs.de, die Jobsuchmaschine der JobScout24 GmbH, scannt die 
Websites von über einer Million deutscher Unternehmen nach aktuellen 
Stellenangeboten. Das von Jobs.de generierte Angebot ist geografisch 
breit gestreut - selbst in ländlichen Gebieten kann die 
Jobsuchmaschine mit einer Vielzahl offener Stellen aufwarten. 
Umfangreiche Ergebnislisten lassen sich anhand von automatisch 
vorgeschlagenen Filterkategorien nach Region, Tätigkeitsbereich und 
Position effizient und sinnvoll vorselektieren. Arbeitssuchende 
profitieren dabei von intuitiver Suchfunktionalität ebenso wie von 
der anschaulichen Darstellung der Trefferlisten in digitalen Karten, 
auf Wunsch auch als Layer für Google Earth. Unternehmen wiederum 
bietet Jobs.de eine kostengünstige Möglichkeit,  ihre Stellenangebote
ohne großen Aufwand einer breiten Zielgruppe  zugänglich zu machen. 
Kooperationen mit reichweitenstarken Portalen wie beispielsweise 
dasÖrtliche.de runden dieses Angebot ab. Die Initiative Mittelstand 
würdigte das Angebot von Jobs.de bereits kurz nach dem Start mit dem 
Innovationspreis 2007 in der Kategorie "Web 2.0".
Weitere Informationen finden Sie unter www.jobs.de Primärdaten und
Statistiken über aktuelle Entwicklungen auf dem deutschen 
Arbeitsmarkt erhalten Sie jederzeit auf Anfrage.

Pressekontakt:

Alexandra Schiekofer
Rosenheimer Straße 145i
81671 München

Tel +49 (0)89/45036 301
Fax +49 (0)89/45036 101
E-Mail: presse@jobs.de

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