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Wirtschaftsjunioren Deutschland: Unternehmenssteuerreform steht noch immer auf der Agenda
Berlin (ots)
Die Diskussionen sind verebbt, und die Regierung bilanziert für sich offenbar eine gelungene Steuerreform. Eine Unternehmenssteuerreform mit einer signifikanten Entlastung mittelständischer Unternehmen lässt aber nach wie vor auf sich warten. "Dieses Thema darf auf keinen Fall unter den Tisch gekehrt werden", mahnt Martin Karren, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD). Schon Mitte des vergangenen Jahres hatten die Wirtschaftsjunioren eine stärkere Entlastung für kleinere und mittlere Unternehmen angemahnt, vor allem aber mehr Steuergerechtigkeit gefordert. "Nach wie vor begünstigt das Steuersystem die großen Unternehmen, sprich die Kapitalgesellschaften", so Karren weiter. Nach Ansicht der Wirtschaftsjunioren sollte das Steuersystem aber in erster Linie solche Unternehmen stärker entlasten, die nachweislich Arbeitsplätze schaffen, und das sind die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. 70 Prozent aller Arbeitnehmer sind in ihnen beschäftigt, und hier entstehen auch die meisten neuen Arbeitsplätze.
"Wir brauchen dringend eine Unternehmenssteuerreform, die deutliche Zeichen für den Mittelstand setzt", fordert der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren, "denn nur so kann Wachstum gesichert werden." Die deutlich sichtbaren Zeichen für eine Abschwächung der Konjunktur sind nach Ansicht Karrens auch ein Ausdruck dafür, dass die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Expansion in Deutschland noch immer nicht optimal sind. Die einseitige Bevorzugung der Kapitalgesellschaften bremst den Innovations- und Beschäftigungsmotor Mittelstand und hemmt die Binnennachfrage. Eine gerechte Steuerreform muss nach Ansicht der Wirtschaftsjunioren folgende Forderungen berücksichtigen:
- Gleichbehandlung von Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen - keine Steuern bei der Übergabe von Unternehmen auf Nachfolger, denn auch die Veräußerungsgewinne von Aktien, die nichts anderes
als Unternehmensanteile sind, sind steuerfrei - gleichmäßige Entlastung aller Steuerzahler um ca. 25 Prozent, um die Binnennachfrage anzukurbeln - Rücknahme der realitätsfernen AfA-Tabellen
Als Basis der Gegenfinanzierung sehen die Wirtschaftsjunioren eine auf mehr Beschäftigung gründende breitere Zahl von Steuerzahlern, eine stärkere Belastung von unproduktivem, nicht investiertem Kapital sowie eine konsequente Vermeidung von öffentlicher Verschwendung.
Für Rückfragen: Martin Karren, Bundesvorsitzender der WJD, Tel. (0172) 6800557
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