WJD Wirtschaftsjunioren Deutschland
Zwischen Wahltaktik und Reformen - die Bildung in Deutschland ist gefährdet
Berlin (ots)
Die Wirtschaftsjunioren Deutschland fordern die Abschaffung der Kultushoheit der Länder und durchgreifende Reformen an unserem Bildungssystem.
Nach Veröffentlichung der innerdeutschen Ergebnisse der PISA-Studie erwecken einige Bundesländer den Eindruck, sie seien gar nicht gemeint gewesen. Die anderen sollten sich an den Ergebnissen messen, aber die Kultusministerkonferenz spricht sich gegen eine Rangfolge der Länder aus. "Dieses Geplänkel haben wir erwartet." kommentierte Dominique Döttling, Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland, die jüngsten Äußerungen. "Sie bestätigen unsere Forderung nach sofortigen und durchgreifenden bundesweiten Standards, Qualitätskontrollen und -sicherungsmaßnahmen."
"Im Zeitalter der Globalisierung ist es fatal, keine einheitlichen Leistungsstandards in Schulen zu haben. Mobilität und Flexibilität unserer Arbeitnehmer sind damit extrem eingeschränkt. Das bestätigen uns Umfragen unter unseren Mitgliedern", so Döttling weiter. Neben bundesweit einheitlichen Abschlussprüfungen seien auch vergleichbare Kenntnisse während der gesamten Schulzeit nötig. Der Wechsel eines Schülers von Bremen oder Sachsen-Anhalt nach Bayern stelle sich als eine unüberwindbare Hürde für Familien dar - von der Frustration eines Jugendlichen ganz abgesehen, der sich plötzlich eine Klassenstufe tiefer oder in einer anderen Schulform wiederfindet.
"Wir begrüßen die Tendenz der Bundesregierung, sich zum Dienstleister in Sachen Bildung zu entwickeln. Grundlegende Maßnahmen wie die Einführung von Ganztagsschulen oder die Integration ausländischer Kinder durch Sprachförderprogramme müssen schleunigst umgesetzt werden. Die Schulen sollten aufgrund ihrer individuellen Lage vor Ort entscheiden können, wie sie welche Mittel einsetzen. Diese Eigenständigkeit fördert den dringend benötigten Wettbewerb der Schulen untereinander und macht eine zusätzliche Regulierung durch die Länder überflüssig. Alle am Bildungsprozess Beteiligten sollten die dringend notwendigen Reformen in den Focus rücken, anstatt über politische Eitelkeiten zu diskutieren und Verantwortlichkeiten wahltaktisch hin- und herzuschieben." erläuterte Döttling den Standpunkt der Wirtschaftsjunioren.
Den Wirtschaftsjunioren Deutschland gehören 11.000 Führungskräfte und Unternehmer aus allen Bereichen der Wirtschaft an, die nicht älter als 40 Jahre sind. Ziel der WJD ist es, die Akzeptanz für unternehmerisches Handeln in Deutschland zu erhöhen und die künftige Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik in einem vereinten Europa aktiv mitzugestalten.
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