Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Communicator-Preisträger fordern mehr Anerkennung für den Wissenschaftsdialog
Essen (ots)
Die Bilanz von zehn Jahren Wissenschaftskommunikation in Deutschland fällt durchwachsen aus. Aktuelle Umfrage des Stifterverbandes
Die Wissenschaftskommunikation in Deutschland ist bunt, lebendig und vielfältig. Noch aber fehlt ihr die feste Verankerung in den Fachgebieten und in den Institutionen. Und das bildungsferne Publikum bleibt links liegen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Der Stifterverband hat alle Communicator-Preisträger zum Stand und zu den Perspektiven der Wissenschaftskommunikation in Deutschland befragt.
Die Wissenschaftler und ihre Institutionen bleiben demnach aufgerufen, sich noch stärker für den Dialog einzusetzen. Öffentliche Debatten seien oft durch einen Mangel an wissenschaftlichem Sachverstand geprägt. Pressestellen seien unterausgestattet, das Engagement für den Dialog werde bei Begutachtungen, in Berufungsverfahren oder bei Mittelbewilligungen kaum oder gar nicht gewürdigt. "Die Äußerungen der Communicator-Preisträger fallen ernüchternd aus. Wenn der Dialog mit der Öffentlichkeit zu den anerkannten Aufgaben eines Wissenschaftlers gehört, dann müssen Leistungen in der Wissenschaftskommunikation zu einem beurteilten Kriterium in Förder-, Evaluierungs- und Berufungsverfahren werden. Es ist an der Zeit, dass die Wissenschaftsorganisationen ihr 1999 gegebenes Versprechen einlösen", sagt Frank Stäudner, Autor der Umfrage.
Die Ergebnisse der Umfrage, inklusive Originalaussagen der Befragten, gibt es hier: www.stifterverband.de/communicator-umfrage/
Seit 1999 zeichnen Stifterverband und Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Wissenschaftler aus, die sich neben ihrer Forschungsarbeit für den Dialog mit der Öffentlichkeit engagieren. Der Communicator-Preis ist die angesehenste Auszeichnung seiner Art. Befragt wurden (und geantwortet haben):
Prof. Jutta Allmendinger, Ph.D., Preisträgerin 2009 Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
Prof. Albrecht Beutelsbacher, Preisträger 2000 Mathematiker, Universität Giessen
Prof. Dr. Wolfgang Heckl, Preisträger 2002 Nanophysiker, damals LMU München, heute Deutsches Museum und TU München
Prof. Dr. Harald Lesch, Preisträger 2005 Astronom und Physiker, LMU München
Prof. Dr. Heinz Miller, Preisträger 2007 Arbeitsgruppe Glaziologie, Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven
Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Preisträger 2006 Paläobiologie, Universität Frankfurt/Main
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Wolf Singer, Preisträger 2003 Direktor des Frankfurter Max-Planck-Instituts für Hirnforschung
Prof. Dr. Gerold Wefer, Preisträger 2001 Meeresgeologe, DFG-Forschungszentrum Ozeanränder an der Universität Bremen
Prof. Dr. Hubert Wolf, Preisträger 2004 Kirchenhistoriker, Universität Münster
Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Preisträger 2008 Mathematiker, Technische Universität Berlin
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