Score-Note 5 für die "Deutschland-AG"
BÜRGEL bewertet
Risikopotenzial der deutschen Wirtschaft
Bonitätsindex als Schutz
vor "Financial Stress"
Hamburg (ots)
Die Flut der Insolvenzen und die Diskussion um Basel II rücken neue Begriffe verstärkt in den Fokus: das Risikopotenzial innerhalb von Portfolios und die Ausfallwahrscheinlichkeit von Forderungen. Die wirtschaftliche Misere erfordert effektive Scoring-Analysen, die neben rein unternehmensbezogenen Daten auch konjunkturelle Indikatoren berücksichtigen.
Wäre die "Deutschland-AG" ein Wirtschaftsunternehmen würde sie aus einem gesunden Portfolio gestrichen, eine Kreditgewährung wäre fraglich, Lieferungen oder Leistung würden allenfalls gegen Vorkasse gewährt - ein Gang zum Insolvenzgericht innerhalb der nächsten zwölf bis fünfzehn Monate würde möglicherweise unvermeidlich.
"Aufgrund aller bekannten Daten und Informationen hinsichtlich des finanziellen Potenzials sowie der allgemeinen wirtschaftlichen Trends erhielte die Deutschland-AG von uns den Bonitätsindex fünf", sagt Johan Zevenhuizen, Director Sales & Marketing, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG, Hamburg. Ein so schlechter Bonitätsindex indiziert für Geschäftspartner das Risiko hoher Ausfallwahrscheinlichkeit.
"Ein kreditgebendes Unternehmen kann sich solche Kunden im Portfolio kaum leisten." Und dazu zählen nicht nur die Kreditinstitute, die aufgrund des Regelwerks zu Basel II ihren Geschäftskunden harte Kredit-Bandagen anlegen. Jedes Unternehmen, das Waren oder Dienstleistungen liefert, geht in Vorkasse oder liefert unter Eigentumsvorbehalt bis zur endgültigen Zahlung. Vor allem im Zusammenhang mit den vielfältigen Online-Märkten sind neue Geschäftsfelder entstanden, in denen im wachsenden Maße "auf Kredit" verkauft und geliefert wird. Zur Vermeidung von "Financial Stress" müssen Unternehmen aller Branchen und Größen dem Ausfall so gewährter Kredite vorbeugen.
Dem Risiko auf der Spur
Die konjunkturelle Situation sowie die damit zusammenhängende schlechte Zahlungsmoral veranlassen daher immer mehr deutsche Unternehmen, Bonitätsindizis und andere Scoring-Systeme zu nutzen, um das Risiko von Geschäftsabschlüssen im Vorwege einschätzen zu können. "Um Forderungsverlusten von vorherein vorzubeugen, muss jede Kreditvergabe durch gezielte aussagekräftige Informationen abgesichert werden."
Der Bonitätsindex und andere Scoring-Systeme sind klassische Kreditmanagement-Tools, um sowohl die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kredites oder das Risiko eines Forderungsverlustes zu prognostizieren als auch die Migrationswahrscheinlichkeit von Kunden einschätzen zu können. "Als Unternehmen muss ich wissen, wie meine Kunden morgen agieren. Im strategischen Kunden- und Kreditmanagement sind diesbezügliche Analysen heute unverzichtbar."
BÜRGEL Bonitätsindex optimiert anhand von Konjunktur-Indizis
Die Qualität der eingesetzten Informationen spielt eine entscheidende Rolle bei allen Scoring-Verfahren. Deren Grundidee ist es, Daten und Informationen so zu nutzen und intelligent umzusetzen, dass sie als Basis für unternehmerische Entscheidungsprozesse einsetzbar sind.
Für die Erstellung des Bonitätsindexes können heute nicht mehr nur rein unternehmensbezogene Daten herangezogen werden. "Die wirtschaftliche Misere in Deutschland machte es notwendig, konjunkturell aussagekräftige Indikatoren in Scoring-Systeme mit einzubeziehen. Der Grad der Risikobehaftung eines Unternehmens wird entscheidend mitgeprägt durch Standortfaktoren und die wirtschaftliche Stärke einer Branche", sagt Zevenhuizen.
Entsprechende wirtschaftlich relevante Faktoren fließen seit Ende August in den Bürgel-Bonitätsindex ein. Neben den Informationen zur Finanzlage oder den Zahlungserfahrungen eines Unternehmens nutzt Bürgel konjunkturelle Indikatoren wie das wirtschaftliche und regionale Umfeld sowie Branchengewichtungen. Dafür wurde jeder Region und jeder Branche aufgrund der aktuellen Konjunkturdaten ein Wert zugeordnet, der den unternehmensbezogenen Bonitätsindex als Bonus oder Malus erhöht, bzw. senkt. "Trotz hoher Mobilität und dem Einsatz aller modernen Kommunikationsmedien gilt: Ein starkes Unternehmen hat in einer strukturell schwachen Region weniger Möglichkeiten; ebenso lassen sich unternehmens-interne Schwächen innerhalb einer starken Branche teilweise ausgleichen."
Aufgrund aller bekannten Daten, insbesondere hinsichtlich der Finanzlage und der Zahlungserfahrungen, erhält jedes Unternehmen eine Note zwischen 1,0 und 6,0. Die Berechnung erfolgt aufgrund mathematischer Algorithmen, nach der die in den Bonitätsindex einfließenden Informationen unterschiedlich gewichtet werden. "Als Kunden erkenne ich anhand des Bonitätsindexes sofort, welches Risiko mit einer Lieferung oder Leistung verbunden ist." Per Knopfdruck - wie über die Internet-Plattform Bürgel NetConnect - erhält der Kunde so schnell und aktuell eine Kreditentscheidungs-Empfehlung. Über Workflow-intergrierte Scoring-Systeme lassen sich zudem Portfolio-Analysen durchführen, die dann im Rahmen des Permanent Watch kontinuierlich aktualisiert werden können.
Scoring als klassisches Kreditmanagement-Tool
Vorreiter der Bonifizierung sind traditionell die Wirtschaftsauskunfteien. Weltweit setzen sie seit Jahrzehnten Scoring-Systeme zur Bewertung der Zahlungsfähigkeit von Geschäftspartnern ein. "Der Bonitätsindex ist heute eines der wichtigsten Tools innerhalb des Risiko- und Kreditmanagements." Die heutigen Workflow-integrierten Bonitäts- und Scoringsysteme beruhen auf dem Jahrzehnte lang gesammelten Know-how mit der Analyse professionell recherchierter und wirtschaftsrelevanter Daten von Unternehmen.
Die Wurzeln gehen zurück auf John Moody, der in den 1913ern "Moody's Rating" fest im US-Bond-Markt etablierte. Das Grundprinzip lautete schon damals, unterschiedliche Geschäftsrisiken anhand von Scoringwerten sicher einschätzen zu können. Das weltweit erste elektronische Scoring-System entwickelte 1958 das US-Unternehmen Fair Isaac, Californien. Für das von dem Ingenieur Bill Fair und demMathematiker Earl Isaac entwickelte Konzept, interessierte sich zunächst nur ein einziges Unternehmen - Carte Blanche, eines der ersten Kreditkartenunternehmen.
Später folgten Banken und Versicherungen diesem erfolgreichen Beispiel. In den 70er Jahren hielt das Bonitäts-System dann auch in Europa Einzug.
Als erstes Unternehmen in Deutschland brachte die Auskunftei Bürgel 1969 die erste EDV-gestützte so genannte "analytische Auskunft" auf den Markt. Sie entsprach dem damaligen hohen Anforderungsprofil von Unternehmen, die immer häufiger die automatische Informationsverarbeitung nutzten. Mit dem aktuellen, auch konjunkturell gestützten Bonitäts-System setzt Bürgel seinen innovativen Wege fort.
(Den Text finden Sie auch unter
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