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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Teilerfolg im Betrugsfilterskandal: Werkstattkette A.T.U. lenkt ein -Pit-Stop verweigert weiterhin Filtertausch

Berlin (ots)

Nach Ankündigung "bundesweiter Aktion" durch die
Deutsche Umwelthilfe tauscht A.T.U. Betrugsfilter des Herstellers GAT
ab sofort kostenlos gegen funktionierende Systeme - Pit-Stop besteht 
als einzige verbliebene Werkstattkette auf Verweigerungskurs - DUH 
startet Serie von Fallbeispielen über den Umgang von Pit-Stop mit 
seinen Kunden - Betroffene Autohalter sollen auf Sofortaustausch 
bestehen und bei Vorhandensein von Alternativsystemen keine 
"Gutscheine" akzeptieren
11. Juni 2008: Eine Woche nachdem die Deutsche Umwelthilfe e. V. 
(DUH) eine bundesweite Öffentlichkeitsaktion gegen Werkstattketten 
angekündigt hatte, die sich weiter weigerten, unwirksame 
Partikelfilter kostenlos gegen funktionierende Alternativsysteme zu 
tauschen, können viele betroffene Autohalter aufatmen. Die 
Werkstattkette A.T.U., die als Marktführer gemeinsam mit Pit-Stop für
etwa jeden zweiten der eingebauten Betrugspartikelfilter 
verantwortlich ist, erklärte sich zum Filtertausch "ohne Zusatzkosten
für Kunden" ab sofort bereit. Das teilte A.T.U. am vergangenen 
Freitag mit, als ein entsprechendes Ultimatum der DUH auslief. 
"Betroffene Kunden sollten sich direkt an die jeweilige 
A.T.U.-Filiale wenden. Wenn es ein funktionierendes Alternativmodell 
auf dem Markt gibt, tauscht A.T.U. den Filter ohne jegliche 
Zusatzkosten für den Kunden aus", heißt es in der A.T.U.-Mitteilung 
weiter. In einem Rundschreiben wurden die Filialen des Unternehmens 
nach Informationen der DUH angewiesen, ihre bisherige 
Verweigerungshaltung beim Filtertausch zu beenden.
"Wir begrüßen den Sinneswandel bei A.T.U. Er bedeutet für viele 
Autohalter einen großen Schritt auf dem Weg zu ihrem Recht. Wir rufen
alle vom Betrugsfilterskandal betroffenen A.T.U.-Kunden auf, die 
Tauschbereitschaft der Werkstattkette in Anspruch zu nehmen und sich 
einen funktionierenden Partikelfilter kostenfrei einbauen zu lassen. 
Für 90 Prozent der Fälle gibt es lieferbare Alternativsysteme anderer
Hersteller", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Umso 
ärgerlicher ist die strikte Weigerung von Pit-Stop, diesen 
überfälligen Schritt ebenfalls zu tun. Es ist unerträglich, wie diese
Schmuddel-Werkstattkette Autofahrer seit Monaten rechtswidrig den 
Filtertausch verweigert, auf den jeder Betroffene einen Anspruch 
hat."
Nach dem Einlenken von A.T.U. sei Pit-Stop die einzig verbliebene 
Werkstattkette, die ihren Kunden rechtswidrig den sofortigen 
Austausch des die Umwelt und teilweise auch den Motor gefährdenden 
Betrugsfilters gegen ein lieferbares Ersatzsystem eines anderen 
Herstellers verweigert. Pit-Stop versteckt sich dabei hinter der 
Behauptung, man warte auf die seit neun Monaten jeweils für die 
kommenden Wochen angekündigten, neu entwickelten 
Partikelfiltersysteme des Herstellers GAT bzw. der 
Verkaufsorganisation Tenneco. Doch die sind nach Recherchen der DUH 
auch weiterhin nicht zu erwarten. Die DUH hat zuletzt in ihrer PM vom
2. Juni 2008 darauf hingewiesen, dass bis dato keine neue Zulassung 
des Kraftfahrtbundesamtes für einen neu entwickelten Filter des 
Herstellers GAT erteilt wurde. Offensichtlich sei auch der letzte 
Entwicklungstest gescheitert. Der Austausch gegen seit langem 
lieferbare Alternativsysteme wird von Pit-Stop trotz des 
Aufforderungsschreibens, mit dem das Kraftfahrtbundesamts (KBA) alle 
betroffenen Autohalter Ende Mai zum Filtertausch aufforderte, 
konsequent verweigert. "Wie lange lassen sich eigentlich die 
zuständigen Bundesminister Gabriel und Tiefensee noch auf der Nase 
herumtanzen?", fragt Resch.
Die DUH werde am kommenden Freitag mit der bundesweiten 
Dokumentation von Einzelfällen beginnen, in denen Pit-Stop-Filialen 
ihren Kunden einen Sofortaustausch der funktionsuntüchtigen Filter 
verweigern, obwohl Alternativsysteme anderer Hersteller lieferbar 
sind. Die Informationsserie soll fortgesetzt werden, bis die 
Billig-Werkstattkette ihre Verweigerungshaltung aufgibt.
In Diesel-Pkw waren vor allem im vergangenen Jahr rund 45.000 
nicht ausreichend funktionstüchtige Dieselpartikelfilter der 
Unternehmen, GAT, Bosal, und Tenneco eingebaut worden. Eine von 
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel Ende November 2007 verkündete so 
genannte "Kulanzregelung" führte nicht zu einem massenhaften 
Austausch der Betrugsfilter, weil mit der Regelung die mit dem Einbau
verbundene Steuerersparnis von 330 Euro ebenso wenig in Frage 
gestellt worden war wie die Erlaubnis, in Umweltzonen einzufahren. 
Ende Mai hatte das KBA schließlich auf Betreiben des Bundesverkehrs- 
und des Bundesumweltministeriums alle betroffenen Autohalter 
angeschrieben und zum Filtertausch aufgefordert. Doch die großen 
Werkstattketten spielten weiter auf Zeit. Sie vertrösteten ihre 
Kunden auf später, wenn angeblich neue und funktionstüchtige Filter 
der Firma GAT zur Verfügung stehen würden. Auf die Situation 
reagierte die DUH am 2. Juni mit der Ankündigung einer bundesweiten 
Öffentlichkeitsaktion, die nun nur noch Pit-Stop treffen wird.
Die Werkstätten müssen die Kosten für den Filtertausch nicht 
selbst begleichen, sondern können sich das Geld bei den Herstellern 
der nicht ordnungsgemäß funktionierenden Filter zurückholen. Die DUH 
warnt alle betroffenen Autofahrer ausdrücklich, die an Stelle eines 
Sofortaustausches angebotenen "Gutscheine" als Versprechen auf einen 
späteren Austausch gegen ein GAT/Tenneco System zu akzeptieren. Es 
bestehe ein Rechtsanspruch auf sofortigen, kostenfreien Austausch 
gegen ein Filtersystem eines anderen Herstellers, sofern dieses 
verfügbar ist.
Unter www.duh.de veröffentlicht die DUH besonders dreiste 
Beispiele für den verweigerten Filteraustausch. Geschädigte 
Autohalter können unter www.diesel-filter-tausch.de ihren Fall 
schildern und erhalten von DUH und ZDK Unterstützung.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 2400867 19, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Tel.: 030 2400867 21, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867
19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

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