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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Wettenberg ist "Klimaschutzkommune 2009"

Berlin (ots)

Sperrfrist: 12.05.2009 13:00
   Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
   Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Ascha in Bayern siegt bei den Kommunen unter 5.000 Einwohnern - 
Zehn weitere kommunale Klimaschutzprojekte ausgezeichnet - 
Wildpoldsrieder Pumpentauschprogramm - Geothermie in Pullach - 
Fahrradfreundliches Rommerskirchen
Die Gemeinde Wettenberg hat den diesjährigen Titel 
"Klimaschutzkommune 2009" der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) mit 
deutlichem Vorsprung gewonnen. Der aktuelle Wettbewerb bewertet nach 
einem Punktesystem die Klimaschutzbemühungen in kleinen und mittleren
Kommunen bis 20.000 Einwohner. Die hessische Siegerkommune verfolgt 
dabei ein ganzheitliches Konzept mit herausragenden Ergebnissen. Die 
DUH prämierte darüber hinaus zehn außergewöhnliche 
Klimaschutzprojekte aus anderen Städten und Gemeinden.
Im Rahmen einer Feierstunde in Berlin stellte der Klimaforscher 
und Schirmherr des Wettbewerbs Prof. Dr. Mojib Latif die kommunalen 
Bemühungen um eine Trendwende bei der Treibhausgas-Belastung in einen
größeren Zusammenhang: "Wenn wir den Klimawandel und seine Folgen auf
ein für die Menschheit erträgliches Maß eingrenzen wollen, dann 
brauchen wir entschiedene Anstrengungen auf allen Ebenen. Ohne das 
Engagement der Menschen vor Ort geht es nicht." Die 
DUH-Wettbewerbsreihe wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt 
(DBU) mit insgesamt rund 400.000 Euro unterstützt. Die 
Klimaschutz-Initiative CO2NTRA der Saint-Gobain Isover G+H AG 
unterstützt die Wettbewerbsreihe ebenfalls mit einem erheblichen 
Betrag.
Unter den 58 Kommunen, die sich um den Ehrentitel "Bundessieger - 
Klimaschutzkommune 2009" bewarben, präsentierte sich Wettenberg als 
die Gemeinde mit dem umfassendsten Ansatz im kommunalen Klimaschutz. 
Die hessische Gemeinde erhält dafür heute im Rahmen des Festakts den 
Titel "Bundessieger - Klimaschutzkommune 2009". Als Gesamtsieger 
verwies Wettenberg in der Teilnehmerklasse von 5.000 bis 20.000 
Einwohner die Stadt Bad Säckingen aus Baden-Württemberg und die 
schleswig-holsteinische Gemeinde Ratekau auf die Plätze.
Das Bundesland Bayern dominierte den Wettbewerb in der 
Teilnehmerklasse bis 5.000 Einwohner. Hier siegte die 
1500-Seelen-Gemeinde Ascha vor Wildpoldsried im Allgäu und der 
fränkischen Kleinstadt Merkendorf. "Die Ergebnisse des diesjährigen 
Wettbewerbs zeigen, dass Klimaschutz auch im Kleinen erfolgreich sein
kann. Gerade in den Dörfern gewinnt das Engagement für das große 
Ganze unübersehbar an Bedeutung", so Dr. Fritz Brickwedde, 
Generalsekretär der DBU.
Wettenberg überzeugte vor allem durch eine große Bandbreite der 
ergriffenen Klimaschutzmaßnahmen in allen relevanten Handlungsfeldern
wie Energieeinsparung, klimaschonende Energieerzeugung, 
Verkehrsentwicklung oder Siedlungsplanung. Jüngstes Beispiel ist ein 
Bonuspunktesystem für Bauwillige in der Gemeinde. Diese erhalten 
einen Zuschuss, wenn sie konsequent wärmedämmen oder auf erneuerbare 
Energieträger setzen.
Ein Erfolgsgarant für die Initiierung und Verwirklichung von 
Klimaschutzmaßnahmen und -projekten in der Gemeinde ist auch der 
"Wettenberger Energiebeirat". Seit seiner Einführung berät dieses 
Gremium aus ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern die Kommune 
in allen einschlägigen Fragen der Energieeinsparung, 
Energieversorgung und des Klimaschutzes. Wettenberg gilt nun als 
Vorbild im Klimaschutz für alle kleineren deutschen Kommunen. Auch 
manche Großstadt in Deutschland könnte viel von den Hessen lernen. 
"Klimaschutz ist definitiv nicht nur eine Aufgabe der 
Bundesregierung. Die ganze Gesellschaft steht in der Verantwortung. 
Die Bürgerinnen und Bürger von Wettenberg haben dies nicht nur 
erkannt, sondern auch in herausragender Weise umgesetzt", lobte 
Alexander Geißels als Beirat der Klimaschutz-Initiative CO2NTRA.
Gezielt hat die DUH in ihrem diesjährigen Kommunalwettbewerb auch 
vorbildliche Einzelprojekte ausfindig gemacht und ausgezeichnet. 
"Funktionierende Leuchtturmprojekte sind in kleineren Kommunen oft 
die Initialzündung für den Einstieg in ein übergreifendes 
Klimaschutzkonzept", betonte der DUH-Bundesvorsitzende Prof. Dr. 
Harald Kächele. "Deshalb haben wir mit unserem Wettbewerb besonderes 
Augenmerk darauf gelegt, vorbildliche und zugleich übertragbare 
Aktivitäten aus den Kommunen zu ehren."
Bemerkenswert sei beispielsweise das "Wildpoldsrieder 
1000-Pumpen-Austauschprogramm". Hierbei will die 2.500 Einwohner 
große Gemeinde ihre Bürgerinnnen und Bürger animieren, alte 
stromfressende Heizungsumwälzpumpen durch effiziente 
drehzahlgeregelte zu ersetzen, um so Strom zu sparen, das Klima und 
die Geldbeutel zu entlasten. Bis heute wurden 210 Pumpen 
ausgewechselt - 18 davon in kommunalen Gebäuden. Kaum eine 
Energiesparmaßnahme wirkt so effektiv wie der Austausch von 
Heizungspumpen. Der bisherige Erfolg in Wildpoldsried entspricht 
einer jährlichen Einsparung von 88 Tonnen CO2.
Mit Pullach demonstrierte eine weitere bayerische Kommune, wie man
das Potenzial der Tiefengeothermie nutzen kann. Dort versorgt ein 
insgesamt 18 km langes Fernwärmenetz alle relevanten kommunalen 
Gebäude und dazu 1000 Haushalte mit Wärme aus der Tiefe der Erde.
Die Gemeinde Rommerskirchen aus Nordrhein-Westfalen tut sich als 
fahrradfreundliche Kommune in besonderem Maße in der klimaschonenden 
Verkehrsentwicklung hervor. Die Kommune stärkt den umweltfreundlichen
Radverkehr durch eine Vielzahl von Maßnahmen, wie den gezielten 
Radwegeausbau, Fahrradabstellanlagen an allen öffentlichen Gebäuden 
und Dienstfahrräder für Mitarbeiter der Kommunalverwaltung.
Um die Initiierung von mehr Bürgerbeteiligung im Rahmen des 
kommunalen Klimaschutzes machten sich insbesondere die 
baden-württembergische Gemeinde Wiernsheim und das niedersächsische 
Dötlingen verdient: Interdisziplinäre Energieteams unterstützen dort 
Bevölkerung, Kommunalpolitik und -verwaltung in ihren jeweiligen 
Bemühungen um einen effizienteren Umgang mit Energie.
Kooperationspartner des Wettbewerbs sind:
Die Agentur für Erneuerbare Energien, der Bundesverband Erneuerbare 
Energien e.V. (BEE), die Deutsche Energie-Agentur (dena), der 
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB), die Grüne Liga, ICLEI - 
Local Governments for Sustainability, ifeu-Institut Heidelberg, 
InWEnt - Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und das 
Klima-Bündnis e.V.
Die Porträts aller Siegerkommunen und der Siegerprojekte finden 
Sie im Internet unter www.klimaschutzkommune.de (Ab ca. 13 Uhr am 12.
Mai 2009).
Fotos von der Auszeichnungsfeier, werden etwa ab 18 Uhr unter 
www.klimaschutzkommune.de zur Verfügung gestellt.
Darstellung des Gesamtergebnisses
Auszeichnung zur "Klimaschutzkommune 2009"
Teilnehmerklasse 5.000 - 20.000 Einwohner
1. Wettenberg - Hessen - Bundessieger - Klimaschutzkommune 2009
2. Bad Säckingen - Baden-Württemberg - Klimaschutzkommune 2009
3. Ratekau - Schleswig-Holstein - Klimaschutzkommune 2009
Teilnehmerklasse bis 5.000 Einwohner
1. Ascha - Bayern - Klimaschutzkommune 2009
2. Wildpoldsried - Bayern - Klimaschutzkommune 2009
3. Merkendorf - Bayern - Klimaschutzkommune 2009
Auszeichnung zum "Klimaschutzprojekt 2009"
- Buttenwiesen (Bayern): Umsetzung eines lokalen Nahwärmeverbunds
- Dötlingen (Niedersachsen): "Energieeffizientes Dötlingen"
- Merkendorf (Bayern): Anbindung und fahrradfreundlicher Ausbau 
  Bahnhof Triesdorf
- Mettlach (Saarland): Energetische Sanierung des Freibades
- Morbach (Rheinland-Pfalz): "Morbacher Energielandschaft"
- Neuerburg (Rheinland-Pfalz): Energetische Sanierung der 
  Grundschule Körperich
- Pullach im Isartal (Bayern): Nutzung der Tiefengeothermie
- Rommerskirchen (Nordrhein-Westfalen): "Fahrradfreundliche Kommune"
- Wildpoldsried (Bayern): "1000-Pumpen-Austauschprogramm"
- Wiernsheim (Baden-Württemberg): Energiearbeitskreis "ExWoSt II"

Pressekontakt:

Robert Spreter, Leiter Kommunaler Umweltschutz, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell. Mobil: 0151 55016959,
Tel.: 07732 9995 -30, Fax: 07732 9995 -77, spreter@duh.de.

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 030 24008670, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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