Bundespräsident Johannes Rau begrüßt Aktion "Rußfreie Busse"
Berlin (ots)
Prominente Unterstützung erfährt die von Umwelt- und Verbraucherverbänden sowie Verkehrsclubs für dieses Frühjahr angekündigte Aktion "Rußfreie Busse". Bundespräsident Johannes Rau begrüßt in einem Schreiben vom 5. April an die Deutsche Umwelthilfe die Aktion ausdrücklich. Zitat Rau: "Ich halte es für sinnvoll, wenn alle neuen Dieselfahrzeuge bereits vom Werk aus mit einem Partikelfilter ausgestattet werden. Das gilt natürlich auch für Busse, die im Öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt werden. Auch die Nachrüstung von Bussen wäre sinnvoll, um die Luft in unseren Städten zu verbessern und die Gesundheit der Menschen zu schützen. ... Ich hoffe, dass Sie möglichst viele Verantwortliche in den Verkehrsgesellschaften und bei den Busunternehmen davon überzeugen können, dass Rußpartikelfilter eine sinnvolle Investition sind und dass jeder, der mithilft, die Luft in unseren Städten sauberer zu machen, auch mithilft, die Lebensqualität für die Menschen zu erhöhen."
Ziel der Aktion "Rußfreie Busse" ist eine flächendeckende Nachrüstung aller dieselgetriebenen Busse im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Rußfiltern. Die Aktion hat sich zum Ziel gesetzt, dass kurzfristig alle 42.000 im ÖPNV eingesetzten Busse rußfrei betrieben werden und somit einen entscheidenden Beitrag zur Einhaltung der ab 1.1.2005 geltenden, strengen Luftreinhaltewerte für Feinstpartikel leisten.
Mit einer bundesweiten Informationskampagne will die Deutsche Umwelthilfe als Projektträgerin Städte und Gemeinden von der Notwendigkeit überzeugen, ihre dieselbetriebenen Schul- und Stadtbusse mit Rußfiltersystemen nachzurüsten. Mit großformatigen, emotional ansprechenden Anzeigen- und Plakatmotiven mit dem Slogan "rußfreie Busse, rußfreie Städte, rußfreie Menschen" wird auf den Zusammenhang zwischen Rußpartikelemissionen und Herz- sowie Atemwegserkrankungen hingewiesen. "Wir möchten die öffentlichen Verkehrsbetriebe dafür sensibilisieren, wie sie ihrer besonderen Verantwortung für die innerstädtische Luftqualität nachkommen können", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. "Besonders in Straßenzügen mit einer hohen Verkehrsbelastung - im innerstädtischen Bereich oder in Großräumen - spielen die PM10-Emissionen aus Bussen eine Rolle. Es besteht die Gefahr, dass auch Busse des ÖPNV von Fahrverboten betroffen werden, wenn diese nicht rechtzeitig mit entsprechenden Abgasreinigungssystemen ausgestattet werden. Das Verkehrschaos ist ansonsten vorprogrammiert!"
Die Initiative "Rußfreie Busse" richtet sich an kommunale Entscheidungsträger, städt. Verkehrsbetriebe, Zuliefer- und Automobilindustrie sowie Werkstätten und wirbt für die Nachrüstung und Erstausstattung aller Neufahrzeuge mit Partikelfilter und Stickoxid-Katalysator. Für alle gängigen, im Markt befindlichen Busse stehen Nachrüst-Systeme zur Verfügung. In der Filter-Effizienz unterscheiden sie sich nicht von den Systemen der Neufahrzeuge. Die DUH informiert im Rahmen der Aktion "Rußfreie Busse" sowohl über lieferbare Neubusse mit Filtersystemen bzw. Gasantrieb und gibt einen konkreten Überblick über derzeitige Nachrüsttechnologien verschiedener Anbieter.
Hintergrund:
Am 1.1.2005 läuft die dreijährige Übergangsfrist für Rußpartikel-Immissionswerte (PM 10) aus. Zu diesem Zeitpunkt treten verbindlich strenge Grenzwerte für die Luftqualität in Kraft (EU-Luftreinhalterichtlinie, umgesetzt in nationales Recht in der 26. BImschV). Daraus erwächst für alle Städte und Gemeinden die gesetzliche Verpflichtung, "geeignete Maßnahmen" zu treffen, wie diese Luftqualitätswerte eingehalten werden können. Notwendig sind beispielsweise kommunale Luftreinhaltepläne mit konkreten verkehrslenkenden oder fahrzeugseitigen Maßnahmen zur Minderung der Partikelemissionen. Bislang haben die wenigsten Länder, Kreise und Gemeinden einen verabschiedeten Maßnahmenplan. Probleme bereitet dabei auch der hohe Anteil ungefilterter Dieselbusse im ÖPNV. Die Aktion "Rußfreie Busse" ist eine der Initiativen der Kampagne "KEIN DIESEL OHNE FILTER". Dieses breite Aktionsbündnis aus Umwelt- und Verbraucherverbänden, Verkehrs- und Automobilclubs, Gesundheitsexperten und Kinderschutzbund wird ebenfalls von der Deutschen Umwelthilfe koordiniert. Wissenschaftliche Berater sind die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf und das Umweltbundesamt. Nach seiner Gründung im Herbst 2002 hat sich das Bündnis zum Ziel gesetzt, durch eine breit angelegte Aufklärungskampagne Druck auf die Automobilindustrie und die Politik zur durchgängigen Einführung des Dieselrußfilters auszuüben und die Verbraucher über die Gefahren von Dieselruß und verfügbare Filtertechnologien aufzuklären. Seit dem 1. Mai 2003 arbeitet die Initiative "KEIN DIESEL OHNE FILTER" eng mit Partnerorganisationen und Institutionen in den USA zusammen.
Pressekontakt:
Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Jürgen Resch,
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