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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Dosenpfand kein Verstoß gegen EU-Recht -Novellierungsbeschluss des Bundesrates am 24. September erwartet

Düsseldorf (ots)

Der Bundesverband des Deutschen
Getränkefachgroßhandels e. V. (BV GFGH) und die Deutsche Umwelthilfe
e. V. (DUH) begrüßen die klare Stellungnahme der Bundesregierung im
angestrengten Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission. "Jetzt
fehlt nur noch die Entscheidung des Bundesrates am 24. September 2004
über die Novellierung der Verpackungsverordnung, wie sie von einer
Mehrheit der Bundesländer vor der Sommerpause angekündigt war",
appellieren GFGH-Vorstand Günther Guder und der Bundesgeschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) Jürgen Resch an die
Ländervertreter. "Der Europäische Gerichtshof wird zweifelsfrei die
Zulässigkeit des Pflichtpfandes bestätigen. Mit der Novellierung
würden allerdings die Bedenken der EU-Kommission und des
EU-Generalanwalts in einigen Detailfragen der praktischen Umsetzung
der Pfandpflicht ausgeräumt werden."
Die Novellierung der Verpackungsverordnung könnte einen
zusätzlichen Beitrag leisten für eine angestrebte, einvernehmliche
Lösung mit der EU-Kommission, wenn sie denn endlich den Bundesrat
passiert. Wesentlicher Kern ist die Beibehaltung der Pfandpflicht mit
einem einheitlichen Satz von 25 Cent je Verpackung für die Bereiche
Bier, Mineralwasser und Erfrischungsgetränke mit CO2. Wein, Milch
und Fruchtsäfte sollen aus der Bepfandung herausfallen. "Wir brauchen
das deutliche Signal für den Mittelstand und ein verlässliches Ende
des politischen Gezerre", fordert Guder, der seinen Verband einig
weiß mit den 800 mittelständischen Privatbrauereien, über 10.000
Getränke-Einzelhandelsgeschäften, der DUH und vielen
mittelständischen Mineralbrunnen.
Der Bundesrat könnte Rechts- und Investitionssicherheit schaffen
für den gesamten getränkewirtschaftlichen Mittelstand mit rund 14.000
Unternehmen. Vor allem würde sie auch die im Jahr 2003 neu
entstandenen 10.000 Dauer-Arbeitsplätze sichern, davon alleine 4.100
im Getränkefachgroßhandel.
Dosenpfand entfaltet positive Lenkungswirkung - Märkte sind heute
auf Pfandpflicht eingestellt
Eindrucksvoll sind die positiven Folgen des Getränkepflichtpfandes
beim Rückgang der Landschaftsvermüllung. "Bis Ende 2002 wurden
jährlich mehrere Milliarden Getränkedosen und Plastikflaschen
unsachgemäß entsorgt und landeten u. a. in unseren Grünanlagen oder
am Straßenrand. Die Bundesregierung hat eindrucksvoll die positiven
ökologischen Folgen der Pfandpflicht auf Klimaschutz und Littering
dargestellt", so Jürgen Resch.
Die detaillierte Stellungnahme der Bundesregierung weise gegen
alle von der Kommission auf Druck der Dosenhersteller und Konzerne
der Getränke- und Handelsgruppen angeführten Vorwürfe nach, dass sich
die Märkte sehr wohl eingestellt hätten auf die Rücknahme- und
Pfandpflicht durch flächen-deckende Systeme. Ebenso wenig sei
faktisch nachvollziehbar, dass die Einweg-Bepfandung den freien
Warenverkehr beeinträchtigen würde, so auch das Fazit des
Getränkefachgroßhandels. In der Praxis habe sich erwiesen, dass die
untereinander kompatiblen Rücknahmesystemen der Unternehmen
Lekkerland-Tobaccoland, Vfw oder Westpfand/Interseroh
funktionierten.
"Konterkariert werden die entstehenden Rücknahme- und
Bepfandungs-systeme alleine durch die hektischen Aktivitäten einiger
Discounter, immer neue Sonderformen für Einweg auf den Markt zu
werfen, anstatt konstruktiv zusammenzurücken", moniert Guder und
verweist auf den Vorschlag des Landes Brandenburg, noch bestehende
Insellösungen zusammenzuführen.
Gleichwohl erklärt die Bundesregierung in der Stellungnahme an die
EU-Kommission ihre Bereitschaft, "eine einvernehmliche Lösung mit der
Kom-mission zu suchen und hierzu die Verpackungsverordnung zu
modifizieren". "Diese Lösung liegt bereits vor mit Konsensvorschlag
auf Basis der Länder-vorlagen aus Bayern und Baden-Württemberg für
die Vereinfachung und Vereinheitlichung der bisherigen
Pfandregelung", erinnert Günther Guder an die versäumte Chance vom 9.
Juli, als die Neuregelung ergebnislos in die Ausschüsse verwiesen
wurde.

Pressekontakt:

Günther Guder, Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.
V.
Tel.: 0211.683938, Fax: 0211.683602 Mobil: 0172.2424950
e-Mail: gfgh_verbaende@compuserve.com
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V.
Tel.: 07732.9995-0, Fax: 07732.9995-77 Mobil: 0171.3649170
e-Mail: resch@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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