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Deutsche Umwelthilfe verlangt Auskunft über Schnellabschaltung des Atomkraftwerks Biblis A

Berlin (ots)

Berlin, 19. September 2006: In einem Schreiben an
den Hessischen Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) verlangt die 
Deutsche Umwelthilfe e. V. Auskunft über die Umstände einer 
Reaktorschnellabschaltung im Atomkraftwerk Biblis. Nach einer 
Erklärung des Ministeriums vom Montag war es in dem Reaktor bereits 
am vergangenen Freitag "im Rahmen von Funktionsprüfungen des 
elektrischen Teils der Anlage während des Abfahrens des Blockes A zur
Jahresrevision 2006 zum Öffnen eines Leistungsschalters" gekommen. 
Daraufhin kam es zur Trennung der Spannungsversorgung vom Hauptnetz, 
die Turbine wurde von der Warte per Hand abgeschaltet, woraufhin die 
Reaktorschnellabschaltung erfolgte.
DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake begehrt nun von Dietzel in 
seiner Funktion als Leiter der hessischen Atomaufsicht kurzfristig 
Auskunft darüber, ob "die Funktionsprüfungen im Zusammenhang mit der 
Aufarbeitung des Störfalls im Atomkraftwerk Forsmark (Schweden) 
standen." Außerdem fragt Baake, wie die hessische Atomaufsicht die 
Tatsache bewertet, "dass es bei der Funktionsprüfung zu einer 
Reaktorschnellabschaltung gekommen ist".
Der 1975 in Betrieb gegangene Druckwasserreaktor Biblis A steht 
entsprechend den Regelungen des Atomausstiegsgesetzes in dieser 
Legislaturperiode zur Stilllegung an. Der Reaktorbetreiber RWE hat 
jedoch wiederholt, zuletzt in der vergangenen Woche, angekündigt, bei
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) einen Antrag auf 
Strommengenübertragung stellen zu wollen. Das Atomkraftwerk Biblis 
gehört zu den umstrittensten Reaktoren in Deutschland unter anderem 
wegen seines mangelnden Schutzes gegen Flugzeugabstürze, wegen des 
Fehlens einer verbunkerten Notstromwarte und wegen eines schweren 
Störfalls im Dezember 1987, der erst ein Jahr später öffentlich 
wurde.
Für Rückfragen:
Rainer Baake
Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: Mobil.: 0151 55 01 69 43,, E-Mail:  baake@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz
Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: 
rosenkranz@duh.de

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