Alle Storys
Folgen
Keine Story von Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. mehr verpassen.

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Karrieren dürfen nicht vom Geschlecht abhängen

Zahlen zum Frauentag zeigen: Es geht langsam voran. Einer der Gründe: Klischees – und das Frauenarbeitsverbot bis 1994

Die Baubranche wird gebraucht, heute und in Zukunft. Nicht nur für den Bau von dringend benötigtem Wohnraum, sondern auch für die Instandhaltung und Erweiterung der Verkehrs-, Energie- und sozialen Infrastruktur. Für diese Zukunftsaufgaben hat die Branche ihren Transformationsprozess begonnen: Schnellere Prozesse durch Digitalisierung, Einsatz von KI und mehr Technik schaffen Produktivität und erhöhen die Effizienz. Das wiederum steigert die Attraktivität für Fachkräfte – Fachkräfte, die die Baubranche dringend benötigt: männliche, weibliche, diverse.

BAUINDUSTRIE-Vize-Präsidentin Jutta Beeke (Geschäftsführerin ECHTERHOFF): „Bauen ist nicht nur Technik – Bauen ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit und zugleich ein Lebensgefühl. Bauen ist gemeinsames Arbeiten an einem Ziel. Bauen ist Teamarbeit. Wir schöpfen Werte und schaffen die gebaute Umwelt. Für Junge und Alte, für Private und Unternehmen. Für alle. Und das geht am besten mit Männern und Frauen. Weil wir ihre Perspektiven, ihr Know-how, ihren Einsatz brauchen und Karrieren bei uns nicht vom Geschlecht abhängen.“

Hierfür sei es wichtig, Rolemodels zu schaffen. „In Westdeutschland bestand bis 1994 ein Frauenarbeitsverbot auf dem Bau – somit konnten sich Frauen-Vorbilder gar nicht erst entwickeln, etwa in Familien.“ Daher komme es, dass die Branche zwar nicht unattraktiv, bei der Integration weiblicher Fachkräfte aber vor allem mit Klischees ausgestattet sei. Etwa, dass körperliche Arbeit an der Rüttelplatte nur von Männern verrichtet werden könne. „Ausgelassen wird in dieser veralteten Vorstellung, dass Planung einen großen Teil der Arbeit ausmacht und dass Automatisierung sowie Technisierung in der Bauindustrie schon gang und gäbe sind“, so Beeke.

Genau deshalb engagiert sich die BAUINDUSTRIE in der „Initiative Klischeefrei“, mit Hilfe derer überkommene Vorstellungen von Berufen und Geschlechterrollen aufgelöst werden sollen. Mit der Gründung eines brancheneigenen FrauenNetzwerks-Bau mit rund 800 Mitgliedern unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Klara Geywitz setzt die BAUINDUSTRIE Zeichen, denn es bietet weiblichen Fach- und Führungskräften eine Plattform für Austausch, Wissensvermittlung und Vernetzung.

Zum Internationalen Frauentag am 8. März macht Beeke deutlich, was die Branche als Arbeitgeber leisten kann: „Als Branche sind wir fest davon überzeugt, dass eine stärkere Öffnung für weibliche Fach- und Führungskräfte kein kurzfristiger Trend, sondern eine absolute Notwendigkeit ist. Wir brauchen weibliche Expertise und Perspektive auf die nachhaltige Gestaltung unserer gebauten Umwelt und bieten dabei interessante und hochkarätige Karriereoptionen. Mit einem enormen Potenzial für die Zukunft, insbesondere hinsichtlich der Herausforderungen in Bezug auf den zusätzlichen Bedarf an Wohnraum, der Einhaltung der Klimaziele sowie der dringend notwendigen Sanierung der teilweise maroden Infrastruktur.“

Zahlen und Fakten zu Frauen in der Baubranche

  • Lediglich 14 Prozent der Beschäftigten im Wirtschaftszweig Baugewerbe sind weiblich.
  • Im Wirtschaftszweig Bauhauptgewerbe liegt der Anteil mit 11 Prozent sogar noch darunter.
  • In bauhauptgewerblichen Berufen liegt der Frauenanteil nur bei 2,2 Prozent, bei den gewerblichen Auszubildenden in bauhauptgewerblichen Berufen bei 4,4 Prozent.
  • Frauen arbeiten lieber in der Planung: 28 Prozent der Beschäftigten in der Bauplanung und -überwachung sind Frauen.
  • 30 Prozent der Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen sind weiblich.
  • 29 Prozent der Bauingenieure, welche überwiegend in Bauunternehmen tätig sind, sind weiblich; in der öffentlichen Verwaltung liegt der Anteil bei 47 Prozent.
  • Das Gehaltsniveau von hochqualifizierten Frauen liegt nur bei 79 Prozent (Experte) beziehungsweise 86 Prozent (Spezialist) des Niveaus ihrer männlichen Kollegen.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit.

Alle Infos zu Frauen am Bau auch unter https://www.bauindustrie.de/zahlen-fakten/arbeitsmarkt/frauen-am-bau.

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Britta Frischemeyer
Leitung Presse & Kommunikation
Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
Telefon 030 21286-229,  britta.frischemeyer@bauindustrie.de, www.bauindustrie.de
Weitere Storys: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Weitere Storys: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
  • 05.03.2025 – 08:00

    Sondervermögen wegweisend und unerlässlich

    Planungssicherheit für Infrastrukturprojekte Zu der Einigung von CDU/CSU und SPD über ein Sondervermögen "Infrastruktur Bund/Länder/Kommunen" können Sie Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, wie folgt zitieren: "Die Einigung von CDU/CSU und SPD für ein Sondervermögen ...

  • 25.02.2025 – 11:30

    Schwaches Baujahr 2024, aber besser als erwartet

    Reale Umsätze sinken um 1,5 Prozent. Wohnungsbau im Minus, Tiefbau im Plus. Der Beschäftigtenaufbau ist nach 15 Jahren zu Ende: Die Zahl der Beschäftigten sank um 11.500 Personen. Das Statistische Bundesamt meldete für das deutsche Bauhauptgewerbe1 für den Monat ...

    Ein Dokument
  • 24.02.2025 – 13:07

    Klare Wirtschafts- und Industriepolitik

    Neue Bundesregierung steht vor großer Aufgabe. Baubranche Treiber und Grundpfeiler für ein neues Wachstumskonzept Zu den Ergebnissen der Bundestagswahl können Sie Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, wie folgt zitieren: „Die Bürgerinnen und Bürger haben gewählt – mit einer ...