Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Bauarbeitsmarkt: Neue Akzente im Bereich der Ausbildungsförderung - eine Qualifizierungsperspektive für 1.000 bis 1.500 Jugendliche
Berlin (ots)
Die deutsche Bauindustrie will personellen Kapazitätsengpässen vorbeugen; sie möchte dazu neue Akzente im Bereich der Ausbildungsförderung setzen. Dies kündigte heute der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dr. Hans-Peter Keitel, vor der Berliner Wirtschaftspresse an. Der Hauptverband prüfe derzeit zusammen mit seinen Partnern im Bauhandwerk und bei der IG BAU, ob die Branche der steigenden Zahl noch nicht ausbildungsreifer Jugendlicher - insbesondere auch aus Migrantenfamilien - ein Qualifizierungsangebot unterbreiten könne. Ziel sei es, etwa 1.000 bis 1.500 jungen Leuten zunächst eine Qualifizierungs- im Anschluss daran aber auch eine Ausbildungsperspektive zu bieten. Derzeit werden 38.100 Jugendliche in Bauberufen ausgebildet, davon 12.000 im ersten Lehrjahr.
Kern der Initiative sei ein Programm zur Ausbildungsreifeförderung, das sich aus Schulungsmaßnahmen in den überbetrieblichen Ausbildungszentren der Bauwirtschaft und betrieblichen Praktika zusammensetzen solle, erläuterte Keitel. Ziel sei es, die Jugendlichen nach Herstellung der Ausbildungsreife in normale Ausbildungsverhältnisse zu übernehmen. Die Finanzierung solle über die Berufsbildungswerke der Bauwirtschaft unter Einbindung von Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds und Mitteln zur Einstiegsqualifizierungsförderung des Bundes (sog. EQJ-Mittel) erfolgen.
Die deutsche Bauindustrie reagiert damit auf erste regionale Engpässe beim gewerblichen Personal und ein sinkendes Arbeitskräfteangebot. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen mit bauhauptgewerblichen Berufen innerhalb des letzten Jahres um 37 % auf nur noch 135.000 zurückgegangen. Die Zahl der arbeitslosen Bauingenieure hat sich auf knapp 6.000 halbiert. Die Ursachen sieht der Hauptverband allerdings nicht allein in der anziehenden Baukonjunktur, sondern auch in der Abwanderung von Baufachkräften in andere Bereiche des produzierenden Gewerbes, der Abwerbung von Fachkräften ins Ausland, der Verknappung ausländischer Niedriglohnkapazitäten und einem allgemein nachlassenden Interesse junger Leute an den Bauberufen. Der Wettbewerb um Nachwuchskräfte werde härter, heißt es beim Hauptverband.
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