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Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)

Vor dem Muttertag am 8. Mai
Schwangerschaft bedeutet für Hunderttausende Frauen den Tod
Entwicklungsorganisationen fordern Bundesregierung mit Hürdenlauf zum Handeln auf

Berlin (ots)

Allein am Muttertag 2011 sterben weltweit etwa 1.000 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes. Insgesamt kommen mehr als 350.000 Schwangere im Jahr ums Leben - 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Die meisten dieser Todesfälle wären vermeidbar, etwa durch ein besseres Gesundheitssystem. Auf den dringenden Handlungsbedarf macht heute das "Mutternacht"-Bündnis aus zehn Entwicklungsorganisationen mit einem Hürdenlauf am Brandenburger Tor aufmerksam. Schwangere Frauen im Sporttrikot armer Länder wie Tschad, Sierra Leone und Haiti versuchen vergeblich, symbolische "Hürden zur sicheren Geburt in armen Ländern" zu überspringen. Mit der Aktion erinnert das Bündnis die Bundesregierung an ihre Verpflichtung, die Gesundheit von Müttern zu verbessern und Armut zu bekämpfen. Im Rahmen der Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen hat auch Deutschland sich verpflichtet, weltweit die Müttersterblichkeit bis 2015 um drei Viertel zu senken (Millenniumsziel 5). Bisher wurden hier kaum Fortschritte erzielt.

Hohes Risiko für Mütter in Afrika südlich der Sahara

Vor allem für Frauen in Afrika südlich der Sahara ist es nach wie vor lebensgefährlich, ein Kind zu bekommen. In dieser Region kommt eine von 31 Frauen bei der Geburt ums Leben. Zum Vergleich: In Deutschland stirbt eine von 11.100 Frauen. Weitere Millionen Frauen leiden ihr Leben lang an gesundheitlichen Einschränkungen nach Komplikationen bei der Geburt wie Scheidenfisteln, Anämie oder Unfruchtbarkeit. Die meisten dieser Todesfälle und Gesundheitsprobleme könnten durch eine medizinische Betreuung verhindert werden. Doch nur rund zwei Drittel aller Geburten weltweit werden von einem Arzt oder einer Hebamme betreut.

Die Bundesregierung muss dringend handeln

"Wir dürfen den Tod Hunderttausender Frauen nicht länger hinnehmen", betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung und Initiatorin der Aktion. "Es ist höchste Zeit, dass Deutschland verstärkt dazu beiträgt, die Gesundheit von Müttern vor allem in den ärmsten Ländern der Welt deutlich zu verbessern. Zwar hat die Bundesregierung ihr Engagement im vergangenen Jahr erhöht, doch das reicht längst nicht aus, um das Millenniumsziel noch zu erreichen." Das "Mutternacht"-Bündnis fordert die Bundesregierung unter anderem auf, die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern durch Investitionen in die Ausbildung von medizinischen Fachkräften zu stärken und sich für den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit für alle bis 2015 einzusetzen. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) schätzt, dass pro Jahr insgesamt zwölf Milliarden US-Dollar zusätzlich für Familienplanung sowie Mütter- und Kindergesundheit erforderlich sind, um das Millenniumsziel 5 zu erreichen.

Im "Mutternacht"-Bündnis engagieren sich Action for Global Health, action medeor, CARE Deutschland-Luxemburg e.V., Evangelischer Entwicklungsdienst, Oxfam Deutschland e.V., "Peer Up!", Plan International Deutschland e.V., Rotary International - Rotarian Action Group for Population Growth & Sustainable Development (RFPD), Stiftung Weltbevölkerung sowie World Vision Deutschland e.V.

Fotos von der Protestaktion finden Sie ab ca. 13 Uhr auf der Internetseite www.mutternacht.de und unter http://www.weltbevoelkerung.de/aktionen/huerdenlauf.shtml .

Grafiken zum Thema 
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/muettersterblichkeit_regionen.pdf 
http://www.weltbevoelkerung.de/pdf/muettersterblichkeit.pdf
Zum Presseportal der DSW: 
http://www.dsw-hannover.de/presse/presseinformationen_2011_3.shtml

Pressekontakt:

Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Tel.: +49 511 - 9 43 73-31
Mobil: +49 1578 - 675 13 76
mailto:ute.stallmeister@dsw-hannover.de

Original-Content von: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), übermittelt durch news aktuell

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