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Allianz pro Schiene

Sechs Verbände machen gegen Riesen-Lkw mobil - Kampagne: "Keine Monstertrucks!"

Berlin (ots)

Berlin. Gemeinsam gegen die rollende Gefahr auf der
Straße. Mit der Kampagne "Keine Monstertrucks!" will ein breites 
Bündnis aus Umwelt- und Verkehrsverbänden die Zulassung so genannter 
Gigaliner auf Deutschlands Straßen verhindern. Am Dienstag stellten 
der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Naturschutzbund 
Deutschland (NABU), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die 
Eisenbahngewerkschaft TRANSNET, die Verkehrsgewerkschaft (GDBA) sowie
die Allianz pro Schiene ihre Initiative vor. Mit einer 
Aktionsplattform im Internet (www.gueter-auf-die-schiene.de) klären 
die sechs Verbände über die negativen Folgen einer Zulassung von 
Riesen-Lkw in Deutschland und Europa auf und koordinieren Aktionen, 
mit denen sich jeder Einzelne gegen eine Zulassung von Monstertrucks 
wehren kann.
"Mit unserer Kampagne wollen wir die Irreführung der 
Öffentlichkeit durch die Lkw-Lobby beenden, die konsequent die 
Gefahren der für unsere Straßen völlig überdimensionierten Fahrzeuge 
verschleiert", sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro 
Schiene. Im Herbst wollen die Länderverkehrsminister über eine 
bundesweite Zulassung von Riesen-Lkw abstimmen. Deutschlands Umgang 
mit den Monstertrucks wird auch in der EU genau beobachtet. Dort 
steht für das kommende Jahr eine entsprechende Entscheidung an. "Wir 
wollen über die Gefahren aufklären und die bislang vor allem in 
Fachkreisen geführte Diskussion in die Öffentlichkeit tragen. Denn 
mit den Monstertrucks kommen Mensch und Umwelt verkehrspolitisch 
unter die Räder", so Flege.
Gern führen die Befürworter der so genannten Gigaliner den 
vermeintlichen Umweltvorteil der bis zu 25,25 Meter langen und bis zu
60 Tonnen schweren Fahrzeuge an. Für NABU-Bundesgeschäftsführer Leif 
Miller ist das nur ein Scheinargument: "Statt Umweltvorteile bringen 
Riesen-Lkw riesige Umwelt-Probleme. Monstertrucks führen zu einer 
Verkehrsverlagerung von der umweltfreundlichen Schiene auf die 
preiswertere Straße. Mehr Lkw sind die Folge. Das führt zu mehr CO2, 
mehr Luftschadstoffen und mehr Lärm und ist unvereinbar mit den 
Klimaschutzzielen der Bundesregierung."
"Der Straßentransport ist pro Tonnenkilometer dreimal 
energieaufwändiger als der Schienenverkehr", so 
BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm. "Durch größere Lkw wird es 
außerdem nicht weniger  Fahrten geben. Die Monster-Lkw können wegen 
ihrer Ausmaße viele Ziele nicht direkt erreichen, so dass zusätzliche
Zubringerfahrten von und zu Verteilzentren erforderlich sind. Ohne 
die massive Verlagerung auf die Schiene ist Klimaschutz nicht 
machbar."
Michael Gehrmann, Bundesvorsitzender des VCD, betont das 
Sicherheitsrisiko, das eine Zulassung von Monstertrucks mit sich 
bringt: "Bereits heute ist die Gefahr, bei einem 
Straßenverkehrsunfall tödlich zu verunglücken, doppelt so hoch, wenn 
ein Lkw beteiligt ist. Riesen-Lkw mit höherer Masse und Länge haben 
längere Bremswege, steigern die Unübersichtlichkeit auf den Straßen 
und führen zu längeren Überholvorgängen. Dadurch wird das bereits 
bestehende Unfallrisiko nochmals deutlich erhöht."
Diese Sicherheitsrisiken lassen sich auch nicht durch umfangreiche
Investitionen in die Straßeninfrastruktur vollends ausräumen. Bis zu 
acht Milliarden Euro wären laut Bundesverkehrsministerium allein für 
Umbaumaßnahmen an Brücken nötig, damit sie den Belastungen durch 
Monstertrucks standhalten können. "Das sind Kosten, die auf die 
Allgemeinheit abgewälzt werden", sagt GDBA-Bundesvorsitzender 
Klaus-Dieter Hommel. Derartige Investitionen in die Straße würden die
Schiene im Wettbewerb um die knappen staatlichen Infrastrukturmittel 
zusätzlich benachteiligen. Hommel befürchtet auch andere Anreize zur 
Verkehrsverlagerung: "Da die Mautsätze in Deutschland nicht nach 
Fahrzeuggewicht oder Fahrzeuglänge differenziert sind, erspart der 
Einsatz von Riesen-Lkw den Speditionen Mautkosten."
Eine drohende Verkehrsverlagerung empört auch Norbert Hansen, 
Vorstandsvorsitzender der TRANSNET: " Mit Riesen-Lkw würde der Staat 
den Gütertransport auf der Straße künstlich billiger machen. Das ist 
ein Generalangriff auf den umweltfreundlichen Schienengüterverkehr, 
der in den vergangenen Jahren enormen Zuwachs verzeichnen konnte. 
Wenn die Bundesregierung die Monstertrucks zulässt, verabschiedet sie
sich von ihrem Ziel, mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene 
zu bringen."
Informationen zum Thema Monstertrucks finden Sie auf 
www.gueter-auf-die-schiene.de
Presseanfragen bitte an:
Maren Herbst, Allianz pro Schiene-Pressestelle, Tel:030.246 25 
99-20,  maren.herbst@allianz-pro-schiene.de
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsreferent, Tel: 030.28 49 84-28,  
dietmar.oeliger@nabu.de
Werner Reh, BUND-Verkehrsreferent, Tel: 030.27586-435,  
werner.reh@bund.net
Anna Fehmel, VCD-Pressestelle, Tel: 030.280 351-12,  presse@vcd.org
Uwe Reitz, GDBA-Pressestelle, Tel: 069.71 400-140,  
uwe.reitz@gdba.de
Oliver Kaufhold, TRANSNET-Pressestelle, Tel: 030. 42 43 90-77,  
oliver.kaufhold@transnet.org
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur 
Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In 
dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: 
die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde 
Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die 
Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, 
GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und 
VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen 
Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 77 
Unternehmen der Bahnbranche.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Allianz pro Schiene
Maren Herbst
Telefon: +49(0)30-2462599-20
Maren.Herbst@allianz-pro-schiene.de

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