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Deutscher Musikrat fordert Umdenken beim Musikunterricht: Reform notwendig
Kongress "Musik bewegt !?" am 08. September in Berlin

Köln (ots)

Eine Neuorientierung in der Bildungspolitik und eine
stärkere Berücksichtigung des Musikunterrichts fordert der Deutsche
Musikrat (DMR). Prof. Dr. Hans Bäßler, Mitglied des DMR-Präsidiums
und Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schulmusiker (VDS): "Jeder
weiß, wie wichtig Musik für die allgemeine Bildung ist, trotzdem
sinkt der Anteil des Musikunterrichts an deutschen Schulen ständig."
Längst werden in keinem Bundesland mehr die von Fachleuten seit
Jahrzehnten befürworteten zwei Wochenstunden Musik unterrichtet. Seit
die Kultusministerkonferenz (KMK) Musik als "Pflichtfach" abgeschafft
hat, hat sich diese Entwicklung noch beschleunigt:
  • In Bayern erhält nur noch ein knappes Fünftel der bayerischen Hauptschüler in der Klasse 7 Musikunterricht.
  • Im Hamburg wählen in der gymnasialen Oberstufe weniger als zehn Prozent das Fach Musik, an manchen Gymnasien ist es ganz verschwunden.
  • In Nordrhein-Westfalen wurde das Fach Musik aus dem sprachlich- künstlerischen Aufgabenfeld gestrichen.
  • In Schleswig-Holstein liegt die Unterrichtsversorgung im Fach Musik unter 20 %.
Zusätzlich macht sich bundesweit ein wachsender Mangel an 
Musiklehrern bemerkbar. Die demnächst anstehende Pensionierungswelle 
wird die Lage noch verschärfen. All das steht in Widerspruch zu 
Äußerungen von Politikern aller Parteien, die ihrerseits immer 
wieder die Bedeutung des Musikunterrichts unterstreichen. 
Bäßler: "Es ist fachlich unbestritten, dass ein qualifizierter 
Musikunterricht die kognitive wie die emotionale Entwicklung von 
Kindern und Jugendlichen nachhaltig beeinflußt und die soziale 
Kompetenz fördert." Bäßler fordert deshalb ein Umdenken in Politik 
und Gesellschaft.
Die Krise des Musikunterrichts ist auch Thema des Kongresses
!"Musik bewegt !?", den der DMR am 8. September in Berlin
veranstaltet. Die Veranstaltung wird von Bundespräsident Johannes Rau
eröffnet.
Mit dem Kongress "Musik bewegt !?" meldet sich der Deutsche
Musikrat (DMR) in die kulturpolitische Debatte zurück. Der 1953
gegründete Verband hat sich nach seiner Insolvenz Ende letzten Jahres
reorganisiert, eine neue Satzung erarbeitet und einen neuen Vorstand
gewählt. Als Dachverband des Musiklebens repräsentiert der Deutsche
Musikrat die Interessen von über 8 Millionen Menschen, die sich
professionell oder als Laien mit Musik befassen. Zum DMR gehören 89
bundesweit agierende Musikverbände sowie 16 Landesmusikräte. Er ist
Mitglied des Internationalen Musikrates, einer "non-governmental
organization" der UNESCO. Der DMR stößt musikpolitische Initiativen
an und koordiniert sie, berät die politischen Entscheidungsträger und
fördert den musikalisch-künstlerischen Nachwuchs u.a. mit den
Wettbewerben "Jugend musiziert", "Deutscher Musikwettbewerb" und
"School Jam" sowie dem Projekt "Bundesauswahl Konzerte Junger
Künstler". Weitere Projekte fördern die zeitgenössische Musik und das
Laienmusizieren. Weitere Informationen zum Kongress unter
www.deutscher-musikrat.de und Email:  kongress@musikrat.de
Pressekontakt und Presseakkreditierung:
A.R.T. 
fon 0221/545048  
email  a.r.t.@ndh.net

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