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Der Tagesspiegel: Städte kämpfen um Karstadt

Berlin (ots)

Der Deutsche Städtetag hofft im Interesse der
betroffenen Städte auf eine Rettung möglichst vieler 
Karstadt-Filialen. "Kaufhäuser sind ein wichtiger Faktor für 
lebendige Innenstädte und bedeutende Arbeitgeber", sagte die 
Präsidentin des Deutschen Städtetages, Petra Roth, dem Tagesspiegel 
am Sonntag. Zur Zeit werde "mit großer Ernsthaftigkeit" in Wirtschaft
und Politik geprüft, wie die Probleme bei Arcandor bewältigt werden 
können, betonte Roth, die auch Oberbürgermeisterin von Frankfurt am 
Main ist. Der Deutsche Städtetag könne hierzu keine Empfehlungen 
abgeben. "Aber unsere rund 60 betroffenen Mitgliedsstädte mit etwa 75
Karstadt-Häusern haben ein hohes Interesse an einer Entwicklung bei 
Karstadt, die wirtschaftlich tragfähig ist, Arbeitsplätze sichert und
der großen Bedeutung der Warenhäuser für die Städte gerecht wird", 
sagte Roth.
In der Politik mehren sich unterdessen die Stimmen, die ein 
stärkeres Engagement der Arcandor-Eigentümer fordern. Zunächst 
müssten die Familie Schickedanz und die Bank Sal. Oppenheim ihren 
Beitrag leisten, forderte Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (Die
Linke) im Tagesspiegel am Sonntag. "Das sind ja nicht gerade die 
Ärmsten der Armen", betonte Wolf. Bewegen müssten sich auch die 
Banken. Immerhin seien mit der Commerzbank und der Bayerischen 
Landesbank Institute betroffen, die ihrerseits Staatshilfe bekommen 
haben. Er habe den Eindruck, kritisierte Wolf, dass 
Arbeitnehmerinnen, Arbeitsnehmer und Arbeitsplätze bei Arcandor 
benutzt werden, "um Druck auf die Politik zu machen und möglichst 
viel Staatsknete für die Eigentümer abzugreifen."
Nach Meinung des Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Ernst 
Hinsken (CSU), ist es nicht Aufgabe des Staates, Arcandor zu retten. 
Auch unter touristischen Gesichtspunkten müsse man Karstadt nicht 
unbedingt erhalten, meinte Hinsken. "Nicht die Namen sind 
entscheidend, sondern die Vielfalt", sagte der CSU-Politiker. Er 
forderte Arcandor auf, mit der Konkurrenz ins Geschäft zu kommen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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