Der Tagesspiegel: Historiker Heinrich August Winkler: Islamische Gesellschaften haben ein Demokratieproblem
Berlin (ots)
Berlin - Der Historiker Heinrich August Winkler sieht den Islam in Deutschland auf einem guten Weg, sich in das demokratische Wertesystem der Bundesrepublik einzufügen. "Zu Deutschland gehört ein Islam, der die Glaubens-, Meinungs- und Pressefreiheit sowie die anderen Grundrechte bejaht, sich also auf den Boden des Grundgesetzes stellt und damit der politischen Kultur des Westens öffnet", sagte Winkler dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). Umfragen zeigten, dass die überwältigende Mehrheit der in Deutschland lebenden Muslime dies wolle. "Das rechtfertigt einen gewissen Optimismus mit Blick auf den weiteren Integrationsprozess des Islam", meinte er. Zugleich bescheinigte Winkler islamischen Gesellschaften erhebliche Probleme mit der Demokratie: "Man kann nicht kategorisch behaupten, islamische Gesellschaften seien demokratieunfähig. Aber sie haben häufig große Schwierigkeiten, den Weg zu einer pluralistischen Demokratie zurückzulegen. " Als Grund nannte der Historiker die "Weigerung islamistischer Parteien, die Trennung von irdischen und göttlichen Gesetzen vorzunehmen".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell