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Pressestimmen: "Mutig sind die Guten" Der Tagesspiegel über Patriot-Raketen für Israel

Berlin (ots)

Erst sagt Verteidigungsminister Struck, die US-Regierung habe 
Deutschland nicht um die Bereitstellung von Patriot-Raketen gebeten. 
Am nächsten Tag kommt heraus, dass es eine solche Anfrage von Seiten 
Israels bereits gibt. Nein, gelogen hat Struck nicht. Und doch wird 
die Geheimnistuerei über das, was Rot-Grün im Falle eines Irak- 
Kriegs an für Nato-Partner und Israel zu leisten bereit ist, langsam 
zu einem Ärgernis. Wenn die Koalition aus der Hilfe zur 
Selbstverteidigung des jüdischen Staates solch ein Geheimnis macht, 
wirft das Fragen auf. Etwa die, ob die Regierung vor lauter Angst, 
auch in Sachen Irak- Krieg der Wahllüge bezichtigt zu werden, nicht 
die Maßstäbe verliert. Da Jerusalem, wie schon im ersten Golfkrieg, 
nicht Teil einer Anti- Irak-Koalition sein wird, fehlt dem Irak 
jedwede Rechtfertigung für einen etwaigen Angriff - und Deutschland 
jede Entschuldigung, die Raketen nicht zu liefern. Würden sie Israel 
doch lediglich helfen, sich vor einem Aggressor zu schützen. Aber 
auch der eigenen Linie wegen müsste Rot-Grün die angefragten Raketen 
liefern. Wenn wahr ist, was Außenminister Fischer nicht müde wird zu 
betonen: dass ein Irak-Krieg zur Destabilisierung der ganzen Region 
führen könnte, dann muss alles getan werden, um Israel nicht in den 
Konflikt hineinzuziehen. Im ersten Golfkrieg konnte Israel von einem 
Gegenschlag abgehalten werden, weil viele Staaten mithalfen, das 
Land zu schützen. Ähnliches würde auch bei einem erneuten Krieg 
gelten: Jede von Saddams Scud-Raketen, die noch in der Luft zerstört 
wird und nicht in Israel einschlägt, macht eine Kriegsbeteiligung 
Israels und einen Aufruhr in der arabischen Welt unwahrscheinlicher. 
Es gibt also nur gute Gründe dafür, deutsche Patriot-Raketen an 
Israel zu liefern. Und keinen, daraus ein Geheimnis zu machen.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de

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