Pressestimmen: Die Opec hat genügend Förderkapazitäten in Reserve" Opec-Generalsekretär Silva-Calderón sieht seine Organisation gut gerüstet für den Fall eines Irak-Krieges - allerdings mit Einschränkungen
Berlin (ots)
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat noch große Föderkapazitäten, die sie einsetzen könnte, sollte es zu einem Irak- Krieg kommen. Alvaro Silva-Calderón, der Opec- Generalgeneralsekretär, sagte dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe): "Wir haben ausreichend Förderreserven, die wir kurzfristig nutzen können, um die Stimmung auf den Ölmärkten zu beruhigen." Insgesamt seien das zurzeit etwa zwei bis vier Millionen Barrel (zu je 159 Liter) pro Tag. Der Irak, der im Kriegsfall als Ölproduzent zunächst ausfallen würde, exportiert zwischen 1,5 und zwei Millionen Barrel pro Tag. Erst am Wochenende hatte unter anderem die Internationale Energieagentur angezweifelt, die Opec können einen solchen Ausfall ausgleichen. Calderón verwies hingegen darauf, dass zum Beispiel das Opec-Mitglied Venezuela die Auswirkungen des Streiks in der Ölindustrie im vergangenen Dezember weitgehend überwunden habe und spätestens Ende März wieder soviel fördern werde, wie vor den Streiks - nämlich 2,9 Millionen Barrel pro Tag.
Für die Opec mache es dabei keinen Unterschied, ob der Angriff auf den Irak mit oder ohne UN-Mandat erfolgen werde. Silva-Calderón sagte: "Das ist keine Frage, die unsere Organisation betrifft. Wir sind keine politische Einrichtung. Wir benutzen Öl nicht als Waffe." Aufgabe der Opec sei es lediglich für "einen stabilen Ölmarkt zu sorgen". Dazu hätten sich alle Mitglieder verpflichtet. "Und wir gehen davon aus, dass sich auch alle daran halten werden." Er schränkte jedoch ein: "Wir haben elf souveräne Staaten als Mitglieder, und jeder davon kann natürlich eine eigene internationale Politik verfolgen."
Silva-Calderón sagte, die Weltölversorgung sei gesichert. Es gebe auch keine Anzeichen dafür, dass Terroranschläge zum Beispiel auf Ölfelder geplant seien. Außerdem sei selbst bei einzelnen Anschlägen nicht damit zu rechnen, dass dadurch die Versorgung stark eingeschränkt werden könnte.
Der Opec-Generalsekretär hält es für wahrscheinlich, dass es bei Kriegsausbruch einen Preissprung an den Ölmärkten geben werde. Wie groß der sein werde, könne niemand abschätzen. Es sei aber sehr wahrscheinlich, dass die Preise auch schnell wieder nachgäben, denn "der Effekt ist schon heute zum größten Teil auf den Märkten verarbeitet".
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