Pressestimmen: "Deutsche Manager sind mitschuldig an Pleitewelle"
Berlin (ots)
Berlin. An der Pleitewelle in Deutschland trifft auch die deutschen Manager eine Mitschuld, glaubt Gunter Kayser vom Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (IfM). "Viele Unternehmen nutzen moderne Methoden zu wenig, um Geld in die Kasse zu bekommen", bemängelt der Wirtschaftsexperte im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Vor allem Mittelständler informierten sich zu selten über die Bonität ihrer Kunden oder ließen Forderungen nicht von darauf spezialisierten Firmen eintreiben. "Statt solche kaufmännischen Instrumente einzusetzen und Expertenrat einzuholen, kümmert sich oft der Ehepartner des Unternehmers um Rechnungswesen und Finanzen - das geht nicht immer gut", sagte Kayser. Besseres Management könne die Zahl der Insolvenzen senken und Firmen weniger anfällig für die schlechte Zahlungsmoral machen, glaubt er.
Das Statistische Bundesamt hatte am Morgen einen neuen Rekord bei den Firmepleiten hier zu Lande gemeldet. Dafür sind nach Kaysers Ansicht neben Management-Fehlern auch das geänderte Insolvenzrecht und die schlechte Konjunkturlage verantwortlich. "Die Lage des Mittelstandes war noch nie so schlecht wie heute", stellte Kayser fest. Die Politik müsse dafür sorgen, dass gescheiterte Unternehmen eine zweite Chance bekämen. "In anderen Ländern wird eine Pleite nicht als Makel angesehen, in Deutschland hingegen schon", bemängelte er.
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