Pressestimmen: "Der Tagesspiegel Berlin" meint zur Rede Schröders über die Beziehungen zu den USA
Berlin (ots)
Schröder sucht Anschluss, das ist deutlich. Er will Partner sein, nicht länger Persona non grata. Auch deshalb, weil die Westbindung als deutsche Staatsräson fortbesteht; was wir ihr schulden, hat Schröder mit seinem ausdrücklichen Dank an Bush senior für sein Wirken bei der Wiedervereinigung anerkannt. Übersetzt bedeutet das eine leichte Verbeugung Richtung Washington. So oft, wie der Kanzler in seiner Rede die Freiheit erwähnte, die Gemeinsamkeit, die Werte, könnte man meinen, da habe einer ein schlechtes Gewissen. Aber das zuzugeben, ist es zu spät. Jetzt muss Substanzpolitik den Schaden richten. Armutsbekämpfung, Klimaschutz, Aufbau von Zivilstrukturen im Irak: Das ist ein Teil der Agenda 2003, und wer so selbstbewusst aufgetreten ist wie die Deutschen, wer behauptet, eine Emanzipationspolitik nach allen Seiten zu betreiben, muss seinen geraden Rücken noch beweisen. Vielleicht demnächst, bei der UN- Debatte zum Irak, auch gegenüber den Russen und Franzosen?
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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