Pressestimmen: Nur die relevanten Fächer fördern Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) verteidigt seine umstrittenen Sparpläne für die Hochschulen und macht neue brisante Vorschläge
Berlin (ots)
Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, im Zuge der Sparmaßnahmen an den Berliner Hochschulen nur noch die relevanten Fächer zu fördern. In einem Interview mit dem Tagesspiegel (Montagsausgabe) sagte Sarrazin, dass für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin natur- und ingenenieurwissenschaftliche Absolventen wichtig seien. Zu Gunsten dieser Fächer müsse es Verschiebungen geben und zwar zu Lasten von geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern, die weniger relevant seien und nicht zu den Produktiven gehören. Auch die Ausbildung von Lehrern und Juristen über den Berliner Bedarf hinaus habe, so Sarrazin, wirklich nichts mit dem Wissenschaftsstandort Berlin zu tun. Wenn Berlin sein Image als Stadt des Wissens erhalten wolle, müsse die Stadt überdurchschnittlich viele intelligente und kreative Menschen anziehen insbesondere im Bereich der Naturwissenschaften. Nur mit gezielter Bestenbildung würden sich für Berlin die Aussichten bei der Ansiedlung von Wirtschaft und Industrie verbessern. Thilo Sarrazin verteidigt sich außerdem gegen Kritik an seinen Zahlen, mit denen er die geplanten Sparauflagen an die Berliner Universitäten begründet. Für ihn sein allein der Vergleich Berlins mit anderen Ländern und nicht mit großen Universitätsstädten zulässig. Und dabei zeige sich, dass Berlin 73 Prozent mehr für die Hochschulen ausgebe als andere Länder. Der Maßstab für das Niveau der Berliner Universitäten sei die Finanzierbarkeit, sagt Sarrazin. Die drastischen Maßnahmen, mit denen die Universitäten gegen die angekündigten Sparauflagen von jährlich 200 Millionen Euro und mehr prostestieren darunter ein flächendeckender Numerus Clausus und ein Einschreibungs- und Einstellungsstopp bezeichnet der Finanzsenator als unfaire Kritik, die sich teilweise billiger Tricks bediene. Sarrazin bekennt sich auch zu seinem Vorhaben, allgemeine Studiengebühren einzuführen und spricht sich für soziale Staffelungen aus. Wenn es Gebühren gebe, könnten Universitäten ihre Qualität im positiven Wettbewerb mit anderen besser messen.
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