Pressestimmen: Biotech-Firma Codon insolvenzgefährdet
Berlin (ots)
Das börsennotierte Biotechunternehmen Codon AG hat im vergangenen Jahr einen Umsatzeinbruch erlitten und erneut Verlust geschrieben. Nach Einschätzung von Aktionärsschützern steht das Unternehmen kurz vor der Insolvenz.
Wie die Vorstandsvorsitzende Olivera Josimovic-Alasevic dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte, habe das auf Zelltransplantate spezialisierte Unternehmen im Jahr 2002 bei einem Umsatz von nur noch 735.000 Euro wegen hoher Forschungsauf-wendungen einen Verlust von 4,5 Millionen Euro verbucht. Im Jahr zuvor hatte der Umsatz bei rund 1,4 Millionen Euro und der Jahresfehlbetrag bei rund 6,2 Millionen Euro gelegen.
Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) schätzt, dass die liquiden Mittel des 1993 gegründeten Unternehmens, das 31 Mitarbeiter beschäftigt, dramatisch geschrumpft sind. SdK-Vertreter Michael Kunert sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag", Codon verfüge derzeit nur noch über etwa vier Millionen Euro. Verbrannt würden etwa 270.000 Euro im Monat. "Codon ist insolvenzgefährdet", sagte Kunert.
Schuld an der wirtschaftlichen Schieflage sei der Streit im Vorstand über die strate-gische Ausrichtung des Unternehmens. Dieser hatte Mitte des Monats zur Entlas-sung des neben Josimovic-Alasevic gleichberechtigten Vorstandschefs Karl-Gerd Fritsch geführt. SdK- Mann Michael Kunert bezeichnete die Vorgänge bei Codon als "absolut nebulös". Zwei Vorstände trügen ihre Eitelkeiten auf dem Rücken der Ak-tionäre aus, sagte er dem "Tagesspiegel am Sonntag". Da ein Geschäftsbericht für 2002 immer noch nicht vorliegt, prüft die SdK juristische Schritte gegen Codon. Sollte der Bericht nicht bald vorgelegt werden, will die Schutzgemeinschaft bei Ge-richt die Verhängung von Zwangsgeldern beantragen.
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