Pressestimmen: Wirtschaft und Ökonomen für Streichung des Teilzeitgesetzes
Berlin (ots)
Wirtschaftsverbände und Experten fordern eine Abschaffung des Teilzeitgesetzes. Es treibe die Arbeitskosten in die Höhe und führe zu unnötigen Rechtsstreits vor den Arbeitsgerichten, sagte Indra Hader vom Arbeitgeberverband BDA dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Achim Dercks, Arbeitsmarkt-Experte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), sagte, auch ohne das Gesetz werde die Teilzeitarbeit immer mehr zunehmen. "Problematisch für die Beschäftigten ist nicht der Widerstand der Arbeitgeber, sondern die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf", sagte er. Der Ökonom Hilmar Schneider vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn sagte, das Gesetz schade der Beschäftigung. Die Teilung einer Stelle sei zu teuer für die Unternehmen. Außerdem sei das Gesetz eine Einstellungshürde. Das gelte für Bewerber, von denen der Arbeitgeber vermutet, dass sie irgendwann den Anspruch auf Teilzeitarbeit geltend machen würden - das seien in erster Linie junge Frauen.
Die Union will das Gesetz nicht abschaffen, aber vereinfachen. Ihren Vorstellungen zufolge soll es einen Anspruch auf Teilzeit nur für Leute geben, die Kinder unter zwölf Jahren haben oder nahe Familienangehörige pflegen. "In diesen Fällen hat der Staat ein großes Interesse", sagte CDU-Arbeitsmarktexperte Karl-Josef Laumann. Es sei schließlich erwünscht, dass Familie und Beruf vereinbar seien und dass Pflegebedürftige zu Hause versorgt würden. Laumann sagte, es sei bei klaren Ausnahmeregeln leicht überprüfbar, ob jemand Anspruch auf Teilzeit habe. Viele Prozesse könne man sich dann sparen.
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