Pressestimmen: Keine Chance für den "Lehrer light"
Berlin (ots)
Die Fraktionen von SPD und PDS im Berliner Abgeordnetenhaus haben sich nach monatelangen Diskussionen auf einen Änderungsentwurf zum Berliner Lehrerbildungsgesetz geeinigt, wie der Tagesspiegel in seiner Ausgabe vom 21. August berichtet. Damit ist der Schlussstein unter eine lange Debatte gesetzt. Ursprünglich sollte die Reform an den Unis schon in diesem Herbst an den Unis starten. Aber in der Koalition gingen die Meinungen über die Reform auseinander. In Zukunft sollen dem neuen Entwurf zufolge, der dem Tagesspiegel vorliegt, die angehenden Lehrer in einem sechssemestrigen Bachelor- Studiengang studieren und einen zwei- bis viersemestrigen Masterstudiengang aufsatteln. Eine Zugangsbeschränkung vom Bachelor- zum Masterstudium gibt es nicht. Berufs- und Fachwissenschaften sollen von Anfang an miteinander verzahnt sein. Der Masterabschluss wird mit dem ersten Staatsexamen gleichgestellt, das abgeschafft wird. Die Prüfungen finden in der Universität und nicht mehr im Landesamt für Lehramtsprüfungen statt. Die Staatsprüfer haben nur noch eine notarielle Funktion. Das Referendariat wird um ein Jahr auf 12 Monate verkürzt, am Ende steht wie bisher das Zweite Staatsexamen. Die Erprobungsphase des geänderten Gesetzes, das bis zum Oktober vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden soll, endet im September 2012 mit internen und externen Evaluationen. Vom Wintersemester 2004/05 an sollen die Studenten in den neuen Studiengängen studieren. Mit der neuen Studienstruktur wird sich auch ein neuer Beruf für Berliner Pädagogen eröffnen, die einen Bachelor-Abschluss haben: der des Schulassistenten, der die Lehrer unterstützt, etwa, indem er Arbeitsgemeinschaften oder Förderkurse anbietet. Ob es für diesen Beruf, der nicht im Lehrerbildungsgesetz verankert ist, später tats ächlich Bedarf an den Schulen gibt, konnte Bildungssenator Klaus Böger (SPD) dem Tagesspiegel nicht sagen: "Aber mit dem Ausbau der Ganztagsschule kann es sehr gut sein, dass sich da neue Berufsfelder entwickeln", sagte Böger, der den Schulassistenten eine "sinnvolle Konstruktion" nannte, auch wenn bereits Erzieher und Sozialpädagogen an den Schulen als Unterrichtshilfen arbeiteten, weshalb es "Konfliktlinien" gebe.
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