Pressestimmen: Zum Thema Konjunkturschwäche BDI-Präsident Rogowski warnt vor Folgen der anhaltenden Wachstumsschwäche
Berlin (ots)
Berlin. Industriepräsident Michael Rogowski hat vor den Folgen der anhaltenden Wachstumsschwäche für Deutschland gewarnt. "Bei weiterem Nullwachstum werden die Arbeitslosigkeit und die Verteilungskonflikte enorm zunehmen", warnte der BDI-Chef im Gespräch mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Der Umbau der Sozialversicherungen in ein Grundsicherungssystem wird in der Übergangszeit enorm viel Geld kosten, das über Steuern aufgebracht werden muss. Wenn wir das in einer stagnierenden Wirtschaft tun wollen, wird es uns nicht gelingen", befand er. Die Wachstumsschwäche sei auch ein Problem für den Maschinenbauer Voith AG, wo Rogowski Vorsitzender des Aufsichtsrates ist. Allein in den vergangenen 13 Monaten seien die Personalkosten um 8,5 Prozent gestiegen. Konsequenz: "Wir müssen in Deutschland Personal abbauen, zugunsten von Ländern wie Brasilien und China."
Rogowski verlangte von der Regierung eine wachstumsfördernde Politik. So müsse die Staatsquote auf 40 Prozent begrenzt werden, zudem sollten Steuern und Sozialbeiträge weiter sinken. Nötig sei auch ein entschlossenerer Subventionsabbau. Die Pläne der Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) seien "nicht ehrgeizig genug". Statt der geplanten Kürzungen von zehn Prozent in drei Jahren müssten alle Subventionen jedes Jahr um zehn Prozent gekürzt werden. "Dazu muss es ein Subventionsbregrenzungsgesetz geben, das alle Subventionen zeitlich befristet und degressiv gestaltet."
Prominente Ökonomen unterstützten Rogowski. "Wir müssen wieder zwei Prozent reales Wachstum im langjährigen Schnitt hinbekommen, um unsere Kernprobleme Arbeitslosigkeit, Überschuldung und demografische Entwicklung in den Griff zu bekommen", sagte Allianz- Chefvolkswirt Michael Heise. "Sonst müssen sich die Deutschen an stagnierende Löhnen, an eine immer schwächer werdende Währung und an einem demzufolge sinkenden Lebensstandard gewöhnen", sagte Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA).
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